Sind Umwelt- und Tierschutz kommunale Themen? Selbstverständlich! Auf der kommunalen Ebene werden etliche Entscheidungen getroffen, die unsere Natur erhalten oder weiter zerstören können oder die für tausende Tiere Tod oder Leben bedeuten können.
„Die Politik der unsäglichen Baumfällungen in unserer Stadt macht mich wütend“, sagt bspw. Peter Hartmann, der zur Bürgerschaftswahl antritt. Er ist einer der parteilosen Kandidierenden, die sich am 7. März 2019 im „Sofa“ einfanden, um die Kommunalwahl-Listen der Partei Mensch Umwelt Tierschutz – Tierschutzpartei aufzustellen.
Bärbel Hauser aus Görmin nennt als eine wichtige Motivation ihrer Kandidatur den Einsatz gegen die Massentierhaltung im Landkreis. Robert Gabel berichtete zuvor, dass der Landkreis vor einigen Jahren zwar beschloss, die Gemeinden darin zu unterstützen, Massentierhaltungsanlagen zu verhindern, diesen Beschluss aber nicht umsetzte.
„Das Parteiprogramm deckt alle politischen Bereiche ab und beinhaltet insbesondere auch soziale Forderungen, mit denen ich mich identifiziere“, beschreibt die Pädagogin Jana Neuhaus ihren Entschluss, anzutreten. Dass Greifswald faire Stadt werden soll, ist etwa eines der sozialen Anliegen der Tierschutzpartei auf kommunaler Ebene.
Anja Hübner ist im Tierschutzhaus tätig und weiß um die finanziellen Nöte der Einrichtung. Vor einiger Zeit gab es eine Debatte in der Stadt, ob die Gemeinde sich an den Kastrationskosten der Streuner beteiligen solle – ohne Erfolg leider. Ebenso erfolglos war der Einsatz gegen Wildtierzirkusse. Ein Anliegen, das die Grünen auf Initiative von Tierschutzpartei-Aktivistin Becki Möbius vor einigen Jahren in die Bürgerschaft einbrachten. Da die Tierschutzpartei selbst aber noch nicht in der Bürgerschaft war, fehlten ihre Stimmen und eine knappe Mehrheit lehnte das Vorhaben ab.
Die Stadt entscheidet sich leider sehr oft gegen den Tierschutz, was man derzeit auch wieder am Entschluss, die Wildschweine im Stadtgebiet abzuschießen, sieht. Ein Schicksal, das den Bibern offenbar auch bevorsteht demnächst. Um die fatalen Beschlüsse der Vergangenheit rückgängig zu machen und weitere Entscheidungen gegen Bürger, Natur und Tiere zu verhindern, hat sich nun ein breiter Widerstand in Form einer offenen Liste gegründet.
Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz – Tierschutzpartei tritt daher mit 19 Kandidierenden in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald zur Bürgerschaftswahl und mit 13 Kandidierenden im Landkreis Vorpommern-Greifswald zur Kreistagswahl an. Sieben davon sind Parteimitglieder, weitere haben auf der Aufstellungsversammlung gesagt, dass sie Mitglied werden. Wöchentliche Treffen zur Koordinierung des Wahlkampfs und für programmatische Zielsetzungen wurden vereinbart.
Liste unserer Kandidierenden
Innenstadt:
Sara Schlühr (40, Lehrerin)
Annika Schlühr (19, Schülerin)
Robert Gabel (39, Politikwissenschaftler, Stadt+Kreis)
Torsten Kurschus (56, Instandhaltungsmechaniker, Stadt+Kreis)
Thomas Hoffmann (37, Hotelfachmann, Stadt+Kreis)
Nördliche Mühlenvorstadt:
Anja Hübner (30, Tiermedizinische Fachangestellte, Stadt+Kreis)
Südliche Mühlenvorstadt/Obstbausiedlung:
Theresa Steigleder (29, Autorin, Stadt)
Christoph Volkenand (48, Angestellter)
Marvin M. Medau (29, Speditionskaufmann, Stadt+Kreis)
Lucas Treise (37, Filmemacher, Stadt)
Steinbeckervorstadt:
Jana Neuhaus (29, Erzieherin)
Torsten Galke (40, Heilpraktiker, Stadt+Kreis)
Fleischervorstadt:
Becki Möbius (34, Krankenschwester, Stadt+Kreis)
Bertolt Hudak (29, Aktivist)
Fettenvorstadt/Stadtrandsiedlung:
Lars Cremer (36, Grafikdesigner)
Schönwalde I/Südstadt:
Sandy Preusche (31, Einzelhandelskauffrau)
Peter Hartmann (54, Kindergärtner)
Schönwalde II:
Caroline Sock (26, Bürokauffrau)
Ostseeviertel:
Anne Wolf (22, Biologiestudentin)
Landkreis Vorpommern-Greifswald:
Linnea Eckel (32, Gastronomin („BommelZ“), aus Hanshagen)
Bärbel Hauser (57, Rentnerin, aus Görmin)
Anne Schulz (33, Behindertenassistentin, aus Ueckermünde)
Christina Bleyer (44, Altenpflegerin, aus Loitz)
Antje Haase (40, AWO-Betriebsteilleiterin, aus Krugsdorf)