Schimpanse in Gefangenschaft

Krefelder Zoo – Tierschutzpartei NRW fordert umfassende Aufklärung und Konsequenzen

Feuertod gefangener Zoo-Affen wirft viele Fragen auf – Tragödie an Silvester

Fassungslosigkeit, Entsetzen, tiefe Trauer – und Wut. Wut über das unnötige Sterben Dutzender Affen, tierischer Mitgeschöpfe, die zum Menschenvergnügen in Gefangenschaft im Krefelder Zoo leben mussten – und wiederum für ein Menschenvergnügen, Feuerwerk/Feuerlaternen an Silvester ihr Leben lassen mussten.

„Die Tragödie, mit der für die Affengemeinschaft im Krefelder Zoo und alle mitfühlenden Tierfreundinnen das Jahr 2020 begonnen hat, wirft für uns als Tierschutzpartei viele Fragen auf. Wir fordern eine umfassende Aufklärung und Konsequenzen aus diesem schrecklichen Drama,“ so Sandra Lück, Landesvorsitzende der Tierschutzpartei NRW.

Affenhaus ohne Brandmelder, Silvesternacht ohne Präsenzaufsicht im Zoo
„Wir prangern an, dass das Affenhaus, somit ein Bauwerk, welches zur regelmäßigen Bewohnung durch eine große Säugetiergruppe vorgesehen war und faktisch auch genutzt wurde, über keine Brandmelder verfügte. Weiter ist es für uns unverständlich, dass das wohl rund um 0 Uhr ausgebrochene Feuer erst nach einer halben Stunde zufällig von Krefelder AnwohnerInnen der Zoo-Nachbarschaft, nicht jedoch von Überwachungsmonitoren oder gar Präsenz-Tierpflegern entdeckt worden ist. So ging wertvolle Zeit verloren,“ erläutert Elisabeth Maria van Heesch, Generalsekretärin der Tierschutzpartei NRW die Fragen der Tierschützer.

Keine Tierpfleger in der Silvesternacht im Zoo?
Ausgerechnet in der Silvesternacht, die mit der rücksichtslosen Böllerei vieler Menschen für Tiere, insbesondere auch für gefangene Zootiere hoch traumatisch ist – und natürlich auch eine immense Feuergefahr birgt, waren offenbar keine Tierpfleger im Zoo präsent, weder als Streife, noch vor Überwachungsmonitoren. „Anders lässt lässt nicht erklären. dass der Brand erst deutlich verzögert entdeckt worden ist – von der Krefelder Zoo-Nachbarschaft. Oder gab es eine Wache, die jedoch unaufmerksam war,“ hinterfragt Sandra Lück.

Aufklärungsbedarf – und Konsequenzen
Für die Tierschutzpartei, die ohnehin Zoo’s als Tiergefängnisse zu Unterhaltungszwecken hoch kritisch sieht und grundsätzlich ablehnt, soweit es nicht um Schutz-, Rekreationsstationen u.ä. geht, kann es nach dieser Tragödie kein ‚Weiter so!‘ geben. „Anstatt das Zoo-Konzept zeitgemäß zu überdenken, werden bereits Spenden gesammelt für ein neues Tiergefängnis, genannt ‚Neues Affenhaus‘.“ Dies, so die Tierschutzpartei NRW, sei der völlig falsche Weg.

Brandschutz, Aufsichtspflichten, Böllerverbot
„Mit dieser Tragödie werden gleich mehrere von der Tierschutzpartei immer wieder aufgeworfene Themenbereiche in grausamer, drastischer Deutlichkeit der Öffentlichkeit vorgeführt: Die mangelhaften Brandschutzvorrichtungen in Tierunterkünften – und dies gilt auch für die gewerbliche Massentierhaltung -, die mangelhaft wahrgenommene Aufsichtspflicht durch Meldeeinrichtungen, Monitore, Menschenpräsenz, und das seit Jahren von uns geforderte private Böllerverbot an Silvester,“ erklärt Elisabeth Maria van Heesch, Fraktionsvorsitzende der Tierschutzpartei im Rat der Stadt Essen.

Nach diesem Drama in der Silvesternacht kann der Gesetzgeber, können die Stadtverwaltungen nicht weiter wegschauen, betont die Tierschutzpartei NRW. Und fordert gesetzliche Verschärfungen zu Brandschutzvorrichtungen in Tierunterkünften – und endlich eine bundesweite Regelung zu einem privaten Böllerverbot.