Künstliche „Bäume“ gegen den Klimawandel

Basierend auf Forschungsergebnissen von Wissenschaftler:innen der Arizona State University (ASU) hat ein irisches Unternehmen künstliche „Bäume“ entwickelt, von denen jeder tausendmal so viel CO₂ der Luft entnehmen kann wie ein natürlicher Baum. Bei diesen „Bäumen“ handelt es sich um aufrecht stehende Rohre mit flachen Scheiben, welche Kohlendioxid einfangen. Das CO₂ wird anschließend in unterirdische Tanks abgeleitet.

Funktionsweise

Die Scheiben haben je 1,5 Meter Durchmesser und sind im Abstand von 5 Zentimetern zwischen einander aufgestellt. Sie werden mit einem Harz getränkt, welches CO₂ bindet. Sobald das Harz mit CO₂ gesättigt ist, tropft es in ein Auffangbehältnis ab. Dieser Prozess dauert etwa 20 Minuten.

Dr. Klaus Lackner, ein deutscher Professor an der ASU: „Wir leiten Wasser und Dampf ein, um das CO₂ in einer geschlossenen Umgebung freizusetzen, und nun haben wir ein Niederdruckgemisch aus Wasserdampf und CO₂.“

Kreislauf angestrebt

Diese künstlichen Bäume produzieren also im Gegensatz zu ihren natürlichen Vorbildern keinen Sauerstoff und haben im städtischen Raum auch nicht den klimatisierenden Effekt von Bäumen. Das gebundene CO₂ soll allerdings weiterverarbeitet werden und so wieder in einen Kreislauf einfließen statt es nur zu lagern. Lackner führt dazu aus: „Man kann CO₂ in synthetische Kraftstoffe – Benzin, Diesel oder Kerosin – umwandeln, die keinen neuen Kohlenstoff enthalten, indem man das abgeschiedene CO₂ mit grünem Wasserstoff mischt, der mit erneuerbarer Energie erzeugt wird“.

Vorteile ggü. echten Bäumen

Abgesehen von der enorm hohen Effizienz haben diese „Bäume“ noch weitere Vorteile. So können sie etwa überall errichtet werden, also z. B. auch in Steppen, Wüsten oder auf versiegeltem Boden in Städten, weil sie selbstredend im Gegensatz zu pflanzlichen Bäumen weder Wasser noch Erde brauchen. Dementsprechend können sie in trockenen Jahren, wie wir sie u. a. 2013, 2018, 2019 und 2020 hatten, auch nicht den dramatischen Effekt natürlicher Wälder haben, die dann CO₂ im Schnitt nicht der Luft entziehen, sondern zusätzlich CO₂ an diese abgeben.

Fazit

Das irische Unternehmen Carbon Collect, welches diese „Bäume“ entwickelt hat, will sie bis Ende März zur Marktreife bringen und steht laut eigener Aussage bereits in Gesprächen mit führenden deutschen Unternehmen. Wir jedenfalls sind von dieser Erfindung absolut begeistert und hoffen, dass sie bald nicht nur in Arizona, sondern auch hierzulande und weltweit intensiv als Klimaschutz-Maßnahme eingesetzt wird.

Der BAK Umwelt- Und Klimaschutz

Quelle: stern.de und Carbon Collect