Lasst die „Friedens“Tauben in Frieden!

Tierquälerei kann kein „Zeichen des Friedens“ sein!

Manche Menschen glauben immer noch, dass die Vögel all das freiwillig machen: Sogenannte „Brief“Tauben fliegen aber keineswegs aus Spaß hunderte Kilometer durch die Lüfte, sondern weil sie zurück zu ihrem Partner, ihrer Partnerin, ihrer Familie wollen. Die Strapazen nehmen sie auf sich, weil sie treue Tiere sind. Taubenpärchen bleiben ihr ganzes Leben lang zusammen, und die Verbindung ist sehr innig. Unterwegs erleben sie nicht nur Stress, sondern auch Hunger, Erschöpfung, Verletzungen oder den Tod.

Wer es nicht zum Taubenschlag zurück schafft (Schätzungen zufolge mindestens 50%), der landet buchstäblich in Städten, wo es aber kein artgerechtes Futter gibt. Diese „Brief“Tauben werden dann sogar als „Ungeziefer“ angesehen und plötzlich bekämpft.

Aktuell gibt es zum Glück immer mehr Aufklärung, dass die in der Stadt „gestrandeten“ Tauben eigentlich Haustiere sind, also dort nicht allein zurecht kommen und unserer Fürsorge bedürfen. Z.B. setzt sich unsere Partei aktiv für betreute Taubenschläge ein (wo auch die Population durch tierfreundliche Maßnahmen wie Eiertausch vermindert wird).

Ein schlimmes aktuelles Beispiel von falsch verstandener Hilfe: Der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V. hatte am Wochenende zu einer großen „Friedentauben“-Aktion aufgerufen. – Vor dem Hintergrund, was dies für die Tiere bedeutet, eine mehr als absurde Idee!

Über eine halbe Million „Brief“tauben wurden dafür am Wochenende „im Zeichen des Friedens“ fliegen gelassen. Dazu die Berliner Landestierschutzbeauftragte, Dr. Kathrin Herrmann, in einer Pressemitteilung: „Das Auflassen von Brief-, Friedens- und Hochzeitstauben muss als Aussetzen der Tiere angesehen werden, von denen nur ein gewisser Prozentsatz den Heimweg findet. Diese Praxis wurde 2022 in Deutschland trotz umfangreicher Proteste zum immateriellen Kulturerbe erklärt. Das Aussetzen von Tieren ist in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz eigentlich verboten!“

Wir fordern, Tierrechte auch für Tauben konsequent umzusetzen und humanitär Hilfe nur ohne Leid für andere Lebewesen zu leisten!

Danke auch an Kathrin Herrmann, die sich unermüdlich für die Aufklärung – nicht nur zu diesem Thema – einsetzt!