Lebensmittelskandale reißen nicht ab

20 Tonnen Putenfleisch mit Reserve-Antibiotika verseucht

Die Lebensmittelskandale reißen nicht ab: Pferdefleischskandal, Bio-Eier-Betrug, Schimmelmilch – und jetzt wurde publik, dass in den vergangenen Monaten rund 20 Tonnen mit Reserve-Antibiotika belastetem Putenfleisch aus Rumänien in den deutschen Handel gelangte. Der erlaubte Grenzwert wurde um das 27-fache überschritten.

Die tiefgefrorene Ware eines rumänischen Exporteurs war bereits Mitte vergangenen Jahres nach Nordrhein-Westfalen geliefert worden und gelangte danach in den Handel.

Das Landwirtschaftsministerium versuchte die Konsumenten zu beruhigen und behauptete, dass eine akute Gesundheitsgefährdung durch den Verzehr nach derzeitigem Wissensstand nicht bestehe. Fakt ist jedoch, dass Reserve-Antibiotika nur bei schweren Infektionen eingesetzt wird und Putenfleisch oft mit resistenten Keimen belastet ist – auch MRSA-Keime, auf die fast alle Antibiotika nicht mehr ansprechen.

Das Risikopotential für die menschliche Gesundheit durch die Verwendung von Antibiotika in der Massentierhaltung wächst von Jahr zu Jahr. Aber dies scheint die politisch Verantwortlichen nicht zu interessieren. Die Gesetze und staatlichen Kontrollmaßnahmen sind – so kann man aus den letzten Lebensmittelskandalen schließen – nicht mehr als bloße Augenwischerei.

Verbraucherschutz in Deutschland: Fehlanzeige! So lange die Interessen der Wirtschaft für Merkel & Co. Vorrang haben, sind keine greifenden Maßnahmen zu erwarten, mit denen die Verbraucher vor den Auswirkungen der tierquälerischen industriellen Massentierhaltung geschützt werden.