Leserbrief wurde am 06.12. in der FP gekürzt veröffentlicht. Danke!

Leserbrief zu Beitrag „Bundesregierung stimmt in Brüssel für Glyphosat“

An die Freie Presse / 28.11.2017

Nun steht fest, dass das heftig umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat von der EU-Kommission weitere 5 Jahre zugelassen wurde.

Wie zu lesen war, hat unser „verantwortungsvoller“ Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt gegen den erklärten Willen von Bundesumweltministerin Hendricks für die weitere Zulassung des Pflanzengiftes gestimmt. Schmidt scheint aufklärungsresistent zu sein, denn er macht mit Negativschlagzeilen immer mal wieder von sich reden. An der tierquälerischen und Umweltzerstörenden Massentierhaltung hält er fest, weil die nach seiner Aussage doch Arbeitsplätze schafft. Nun stimmt er Glyphosat zu, entgegen jeglicher Vernunft und kritischer Stimmen aus Wissenschaft und von Umweltschutzverbänden. Obwohl Schmidts Zustimmung für Glyphosat gestern gefallen ist, lernt vielleicht auch er noch dazu, wenn er sich mit den negativen Fakten von Glyphosat im Nachhinein eingehend vertraut macht.

Quelle / Umweltinstitut München: „Über Eier, Milch und Fleisch gelangt Glyphosat auf unsere Teller. Glyphosat konnte jedoch bereits in menschlichem Blut und Urin nachgewiesen werden. So wurden im Urin eines an Botulismus erkrankten deutschen Bauern Glyphosat-Konzentrationen gemessen, die um das 1000-fache gegenüber den Vergleichspersonen erhöht waren. Auch in Stallluft, Rinderkot und Futter wurden Glyphosat-Rückstände festgestellt. Zahlreiche Tiere sind bereits an Botulismus verendet. Aktuelle Studien belegen gravierende gesundheitliche Risiken von Glyphosat. Besonders besorgniserregend sind Hinweise auf eine hormonelle Wirkung. Auch Krebs, Zelltod, Fruchtbarkeitsstörungen, Schädigung des Erbguts, der Embryonalentwicklung, der Leber und der Niere zählen zu den Folgen. In ländlichen Regionen Lateinamerikas, in denen glyphosatresistente Pflanzen angebaut werden, wird Roundup nahezu flächendeckend per Flugzeug versprüht. Menschen, die dort leben, sind schutzlos ausgeliefert. Dort hat sich von 2000 bis 2009 die Krebsrate bei Kindern verdreifacht. Die Rate der Fehlgeburten und Fehlbildungen stieg nahezu um das Vierfache an. Glyphosat reichert sich vor allem in Samen (Getreide, Mais, Soja etc.) an.“

Gerne auch noch mal zur Erinnerung persönlich an Herrn Schmidt gerichtet: Anfang 2016 wurde bekannt, dass nach Prüfung auf Reinheit der 14 beliebtesten Biermarken in Deutschland festgestellt wurde, dass in jedem Bier das Pestizid Glyphosat enthalten war. Na dann, Prost Deutschland!

Sabine Jedzig
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