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Lückenlose Aufklärung über Oury Jalloh`s Tod gefordert

2005 verbrannte der Asylbewerber Oury Jalloh wenige Stunden nach seiner Verhaftung in einer Zelle der Dessauer Polizeistelle. Jahrelang ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft lediglich in eine Richtung: Selbstmord.

Man ging davon aus, der 36-jährige Mann aus Sierra Leone habe mit der Selbstanzündung Aufmerksamkeit erregen wollen.

Immer wieder gab es Zweifel an dieser These, da an dem Feuerzeug, welches der an Händen und Füßen an eine Matratze gefesselte Mann genutzt haben soll,keine DNA des Opfers, dafür aber genetische Spuren unbekannter Herkunft gefunden wurden. Ein toxikologisches Gutachten lies vermuten, dass Oury Jalloh bewusstlos gewesen sei und ein Brandgutachten bestätigte, dass die Matratze, auf der der junge Mann verbrannte, ohne Brandbeschleuniger niemals so schnell und heftig hätte brennen können.

Trotz erheblicher Proteste und Forderungen aus der Bevölkerung, sollten die vor 4 Jahren wieder aufgenommenen Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft Halle im Oktober diesen Jahres eingestellt werden.

Öffentlichen Berichten zufolge gibt es jedoch nun Erkenntnisse mehrerer Sachverständiger, dass eine Selbstanzündung Ourys absolut unmöglich war. Der Mann sei vermutlich bei Brandbeginn handlungsunfähig oder bereits tot gewesen. Es ist somit ganz klar von Tod durch Fremdeinwirkung auszugehen.

Ein konkreter Verdacht seitens des leitenden Oberstaatsanwalts weist auf Beamte der Polizei Dessau hin. Ein Antrag auf Einsicht in die Ermittlungsakten wurde nun jüngst im Magdeburger Landtag von SPD,CDU und Grünen abgewiesen, die Staatsanwaltschaft Halle verkündet, trotz der Wendung keine neuen Ermittlungserkenntnisse zu haben und scheint weiterhin an der Einstellung festhalten zu wollen.

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz hält diese Vorgehensweise für skandalös und fordert eine lückenlose Aufklärung durch eine unabhängige Staatsanwaltschaft.

Die Exekutive hat die gesellschaftliche und moralische Pflicht, ein so schwerwiegendes Verbrechen wie Mord um jeden Preis aufzuklären und die Täter zur Verantwortung zu ziehen – erst Recht, wenn sie aus den eigenen Reihen kommen könnten.

Sandra Lück, Bundesvorsitzende