Macht Niedersachsen einen Deal mit Tönnies?

Tausende Schweine dürfen nicht geschlachtet werden. Im Emsland und der Grafschaft Bentheim ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgebrochen und die Betriebe werden die Tiere nicht los.

Diese sind jetzt zu schwer, denn das Normschwein soll max. 120 Kilo wiegen (nach einer intensiven Mast), damit es als Schnitzel optimal auf den Teller der Verbraucher passt. Die Ställe werden immer voller und es droht Kannibalismus unter den Schweinen. Politik und Wirtschaft schieben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu. Leidtragende sind die Schweine, die diesem System ausgeliefert sind. Das zeigt die ganze Misere der Industriellen Fleischwirtschaft und verdeutlicht, dass diese Form der „Tierhaltung, bzw. -aufzucht“ am Ende ist.

Wenn jetzt ausgerechnet der Tönnies Konzern dem zuständigen Ministerium um Frau Otte-Kinast (CDU) das Angebot macht die überschüssigen Tiere abzunehmen und weiter zu verarbeiten, wird das Dilemma immer deutlicher.

Tönnies, der Schweinebaron, der für viele Skandale in der Fleischindustrie verantwortlich und für seinen Umgang mit Leiharbeitern bekannt ist, bietet seine Hilfe an. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen.

Offenbar ist Hannover (NOCH) nicht für diesen Deal bereit. Warum? Es stehen Landtagswahlen an und die CDU möchte so kurz vor dem Termin am 09.10. keine Stimmung in der Bevölkerung provozieren, die Stimmen kosten wird. Die Sperrzone im Emsland gilt noch bis zum 14. Oktober. Auch wenn Frau Otte-Kinast eine Fristverkürzung der Sperrzone auf den 03. September beim Bundesagrarminister Cem Özdemir (Bündnis90/Grüne) fordert, weiß Sie doch ganz genau, dass dafür die EU zuständig ist. Von dort gibt es bis dato keine Antwort.

Da man davon ausgehen kann, dass Frau Otte-Kinast im Amt bleiben wird, wird das Angebot von Tönnies direkt nach den Wahlen „geklärt“, da die betroffenen Schweineproduzenten bis zum 14. Oktober eine Lösung brauchen. Das alles zum Wohle der Mäster, der Fleischindustrie und den Verbrauchern. Auf der Strecke bleiben, wie immer, die Schweine. Wenigstens ist man künftig für den nächsten Ausbruch der ASP gut vorbereitet und hat einen dankbaren Abnehmer in Tönnies an der Hand. Da passt es doch auch ganz gut, dass in NRW mit Frau Silke Gorißen ebenso eine CDU Politikerin das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz inne hat. Der berühmte kurze Dienstweg. Einfach nur noch traurig und das Wort „Tierwohl“ ist das Unwort des Jahres.

Bitte geht am 09.10.2022 wählen! Wählt die Tierschutzpartei, damit Tierrechte in die Parlamente kommen und den Stellenwert in der Politik erhalten, der längst überfällig ist!