Pressemitteilung zur Massentötung von Straßenhunden in Marokko vor der FIFA-Weltmeisterschaft 2030: EU-Abgeordneter der Tierschutzpartei Sebastian Everding fordert FIFA zum Handeln auf

Brüssel, 24.02.2025 – Anlässlich der Vorbereitungen Marokkos auf die FIFA-Weltmeisterschaft 2030 erreichen uns besorgniserregende Berichte über die systematische Erfassung und Tötung von Straßentieren, insbesondere Hunden. Videomaterial, das diese grausamen Praktiken dokumentiert, wurde den Mitglieder des Europäischen Parlaments vorgelegt. Sebastian Everding fordert mit weiteren Abgeordneten die FIFA auf, entschieden gegen dieses Massentöten Stellung zu beziehen und ihren Einfluss geltend zu machen, um ein sofortiges Ende dieser unmenschlichen und rechtswidrigen Praktiken zu erwirken.

Marokko verfolgt das Ziel, drei Millionen streunende Tiere zu eliminieren, ohne dabei Tierschutzaspekte zu berücksichtigen. Hunde werden vergiftet, erschossen, erschlagen oder lebendig in Massengräbern entsorgt. Sogenannte „Trap-Neuter-Vaccinate-Release“ (TNVR)-Zentren (Kastrationsstationen) existieren lediglich auf dem Papier – in Wahrheit werden Tiere eingesperrt, bis sie verhungern oder sich gegenseitig kannibalisieren. Trotz eines königlichen Dekrets aus dem Jahr 2019 zur humanen Kontrolle von Straßentieren bleibt dieses bislang wirkungslos, während Mittel missbraucht und unwirksame Programme vorgetäuscht werden.

Die FIFA trägt eine Mitverantwortung, indem sie Marokkos Zusicherungen akzeptiert hat, wonach das Töten von Straßenhunden bereits im August 2024 beendet und stattdessen humane Kontrollmaßnahmen eingeführt worden seien. Glaubwürdige Beweise, die internationale Tierschutzorganisationen und betroffene Bürger:innen der FIFA vorgelegt haben, zeigen jedoch, dass die brutalen Tötungen nicht nur weitergehen, sondern sogar eskalieren. Dies steht im direkten Widerspruch zu den sozialen Verantwortungspflichten der FIFA, insbesondere zu Ziel 6 ihrer Strategie „Mehr soziale Verantwortung, insbesondere bei Menschenrechten und Klimaschutz“.

Darüber hinaus hat der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes wiederholt festgestellt, dass das Erleben von Tierquälerei erhebliche psychologische Schäden bei Kindern verursachen kann. Hunderte von Kindern in Marokko werden nun Zeugen der grausamen Praktiken – ein Umstand, der nicht unbeachtet bleiben darf.

Auch die öffentliche Gesundheit ist in Gefahr: Durch das massenhafte Töten von geimpften Straßenhunden können sich ungeimpfte Populationen unkontrolliert vermehren, was das Risiko von Tollwut-Infektionen erheblich erhöht. Dabei hat sich Marokko verpflichtet, die Tollwut bis 2030 im Rahmen des „One Health One Welfare“-Programms der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu eliminieren. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Tötungen keine nachhaltige Lösung darstellen. Vielmehr führt massenhafte Tötung zu einem Populationsrückgang, der schnell durch ungeimpfte Tiere ausgeglichen wird. Die WHO empfiehlt stattdessen eine effektive Hundepopulationskontrolle durch großflächige Impfungen und TNVR-Programme, um stabile, geimpfte Bestände zu erhalten und Tollwut nachhaltig einzudämmen.

Die grausamen Praktiken, die durch die FIFA-Vergabe an Marokko indirekt befeuert, zumindest aber geduldet werden, werfen bereits jetzt einen dunklen Schatten auf die Weltmeisterschaft 2030. Da die öffentliche Toleranz gegenüber Tierquälerei rapide abnimmt, wird Europaabgeordneter Sebastian Everding alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um diese Thematik kontinuierlich mit relevanten Akteuren und auf allen möglichen Plattformen zu thematisieren.

In einem Brief hat Sebastian Everding bereits die marokkanische Regierung und die FIFA aufgefordert, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die Behörden bestehende Gesetze zum Schutz von Straßentieren umsetzen und jegliche Form der Tötung strikt untersagen.