Mega „Abschalt-Event“ in Hamburg

Was für ein Tag, dieser 26. März 2011! Neben Berlin, Köln und München war auch Hamburg für eine Anti-Atom-Demonstration ausersehen worden – eine Entscheidung, die sich lohnte! Hamburg erlebte einen Ansturm, wie er wohl kaum je zuvor stattgefunden hatte. Sage und schreibe ca. 50. 000 Demonstrantinnen und Demonstranten jeglichen Alters hatten sich eingefunden, um in einem fast endlos scheinenden Demo-Zug quer durch die Innenstadt, ausgestattet mit Transparenten und den berühmten orangefarbigen „Atomkraft, nein danke“-Fahnen, ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen: „Alle AKWs sofort abschalten!“

Abwechslungsreiche, zum Teil freche Sprüche auf selbst gemachten Papp-Plakaten verliehen der fast volksfestartigen Veranstaltung zusätzlich eine teils nachdenkliche, teils heitere Note – zum Beispiel: „Merkel, hast Du auch ein Gewissen?““oder „Bosse, auf nach Fukushima – aufräumen!“ Auf einem großen Plakat wurden zwei grinsende „Strahle(n)männer mit großem Gefahrenpotential“ vorgestellt: Röttgen und Brüderle.

 

Der Termin für die Großdemonstrationen so kurz vor den beiden Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, war klug gewählt, und sicher haben die insgesamt rund 250 000 tausend Demonstrant/innen – Berlin 120 000, Hamburg 50 000 und Köln und München je 40 000 – mit zur Abwahl von Schwarz-Gelb in Baden-Württemberg beigetragen. Entscheidend dafür war natürlich der alles Bisherige in den Schatten stellende Reaktorunfall im Atomkraftwerk Fukushima.

Auf diese Katastrophe wurde in den Redebeiträgen immer wieder Bezug genommen, so auch während der Abschlussveranstaltung auf dem Rathausplatz seitens der „Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzte in sozialer Verantwortung“ oder eines Vertreters von Robin Wood, die jeweils aus eigener Sicht mahnend auf die tödlichen Auswirkungen der Kernkraft hinwiesen.

Der Tag wurde vor allem auch wegen des hervorragenden Wetters ein voller Erfolg; der norddeutsche Wind war zwar noch kühl, aber die Sonne meinte es gut und strahlte vom blauen Himmel. Diese wärmenden Strahlen wurden dankbar genossen, auf die „strahlende Konkurrenz“ aus den Atomkraftwerken verzichtete man nur allzu gern…

Alles spricht dafür, dass die Wende hin zum atomkraftfreien Zeitalter begonnen hat! Nun muss jeder Einzelne dazu beitragen – zum Beispiel durch Teilnahme an weiteren Demonstrationen – dass die seitens Politik und Atom-Lobby zu erwartenden massiven Hürden so bald wie möglich aus dem Weg geräumt werden!