Mehrere deutsche Städte setzen zur Bekämpfung angeblicher „Taubenplagen“ auf sogenannte „Vogelabwehrpasten“. Neuestes Beispiel ist das niederbayerische Plattling, wo seit Kurzem die farblose, klebrige Paste „Take Off“ eingesetzt wird.
Sie wird auf Geländer, Dachrinnen und andere Stellen aufgetragen, an denen sich Vögel niederlassen, und soll verhindern, dass Tauben dort landen. Doch diese vermeintlich harmlose Idee geht nicht auf – stattdessen ist die Paste ein tödlicher Kleber! Da die Vögel das silikonähnliche Material nicht erkennen können, landen sie dennoch und verkleben sich die Krallen. Bei der Gefiederpflege verteilen sie dann den Klebstoff in ihrem Gefieder, wodurch sie flugunfähig werden. Wenn sie nicht rechtzeitig gefunden und gesäubert werden, endet das für die Tiere meist tödlich!
Der NABU Leipzig hat beispielsweise auch in Leipzig verklebte Vögel gefunden: Ein Turmfalke, eine Kohlmeise, ein Mauersegler sowie 18 Tauben sind grausam gestorben oder mussten eingeschläfert werden. Kleinere Vögel können sich nur schwer befreien und sterben auf diese Weise qualvoll.
Die Pasten sind zudem nicht nur gefährlich, sondern auch illegal: Laut Tierschutzgesetz ist es verboten, „zum Fangen, Fernhalten oder Verscheuchen von Wirbeltieren Vorrichtungen oder Stoffe anzuwenden, wenn damit die Gefahr vermeidbarer Schmerzen, Leiden oder Schäden für Wirbeltiere verbunden ist“.1 Auch das Bundesnaturschutzgesetz verbietet den Einsatz von Klebstoffen sowie das Schädigen oder Töten von Vögeln.
Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz fordert deshalb alle auf, diese „Vogelabwehrpasten“ auf keinen Fall zu verwenden! Städte, die dies bereits tun, wie Plattling oder Leipzig, müssen den Einsatz sofort stoppen! Es gibt Möglichkeiten, die Taubenpopulation zu regulieren und Vogelkot zu vermeiden, ohne den Tieren dabei zu schaden. Ein solches sind beispielsweise betreute Taubenschläge, für die sich die Tierschutzpartei bundesweit einsetzt.
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Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/23480.html
