MUT-Medaille für Paul Watson

Um für die Rechte der Tiere zu kämpfen, bedarf es besonderer Zivilcourage!

Am 13.05.2012 wurde Captain Paul Watson, Gründer und Frontmann der Umweltgruppe Sea Shepherd, bei seiner Einreise am Frankfurter Flughafen auf Grund eines internationalen Haftbefehls aus Costa Rica festgenommen. In dem Haftbefehl wird ihm vorgeworfen, im Jahr 2002 bei einer Aktion gegen die Jagd auf Haie (Shark Finning) die Schifffahrt behindert zu haben.

Umweltexperten zufolge werden jedes Jahr 72 Millionen Haie beim Shark Finning getötet; den meisten werden bei lebendigem Leib die Flossen abgehackt und diese nach China exportiert, da sie dort als Delikatesse gelten. Die Haie werden nach dem Abhacken der Flossen wieder ins Meer geworfen, wo sie qualvoll zugrunde gehen.

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz hat nach Bekanntwerden der Inhaftierung direkt gehandelt und Herrn Bundespräsident Gauck, Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel, Herr Bundesaußenminister Guido Westerwelle und Frau Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger angeschrieben und darum gebeten, sich bei der für die Inhaftierung verantwortlichen Behörde in Frankfurt dafür einzusetzen, dass Herr Watson umgehend aus der Haft entlassen wird!

Außerdem setzte die Partei Mensch Umwelt Tierschutz ein deutliches Zeichen der Solidarität mit Paul Watson bei der Demonstration am 23.05.2012 in Berlin und damit auch ein klares Signal an die Bürger/innen dieses Landes, dass der Schutz der Weltmeere und ihrer Bewohner ganz oben auf der politischen Agenda stehen muss.

Paul Watson, der sich selbst als „effektiven“ Umweltschützer sieht, hat sich dem Schutz der Ozeane und vor allem der Wale verschrieben. Er führt seit über dreißig Jahren fast pausenlos Kampagnen auf hoher See durch, um gegen den illegalen Walfang, dem Fischfang mit Treibnetzen und Langleinen sowie dem Abschlachten von Delfinen und Robben vorzugehen. Seine Devise: „Wir sind hier, um schutzlosen Walen beizustehen. Wir wedeln nicht mit Transparenten. Wir schreiten ein.“

Damit Paul Watson mit seiner Besatzung von Sea Shepherd seine Kampagnen auf See durchführen kann, zählen Pierce Brosnan, Martin Sheen, Christian Bale, John Paul DeJoria, der Chef des Kosmetikunternehmens Paul Mitchell, Yvon Chouinard, die Gründerin des Outdoor-Ausrüsters Patagonia sowie Steve Wynn, ein Hotel- und Casinobetreibers in Las Vegas, zu seinen großzügigen Spendern und Unterstützern.

Beistand kam auch aus dem buddhistischen Tibet: 1986 kam ein Mönch an Bord und übergab Watson eine Holzfigur; ein paar Jahre später, 1989, begegnete Watson dem Dalai Lama, der ihm erzählte, dass er es war, der ihm die Holzfigur geschickt hatte. Die Figur ist „Hayagriva“ und der Dalai Lama wollte ihm mit dem Geschenk folgende Botschaft übermitteln: „Man darf nie jemanden Schaden zufügen, aber manchmal muss man ihm einen höllischen Schrecken einjagen.“ Man kann die Figur auch so interpretieren: Solange Paul Watson mit seinen Aktionen niemanden verletzt, steht der Dalai Lama hinter ihm.

„Captain Paul Watson ist der wohl aggressivste, entschlossenste, aktivste und effektivste Verteidiger der Wildnis“, sagte der kanadische Schriftsteller Farley Mowat einmal über den gebürtigen Kanadier Paul Watson. Das „Time Magazine“ bezeichnete ihn im Jahr 2000 als „Helden des 20. Jahrhunderts“.

Auch die Partei Mensch Umwelt Tierschutz ist der Meinung, dass Paul Watson zu recht als Held bezeichnet werden kann: Paul Watson verteidigt seine Ideale von Gerechtigkeit mit Mut, Aufopferungsbereitschaft und Einsatzbereitschaft: „Helden sind Menschen, die für Andere oder im Namen einer Idee große Taten vollbringen und dabei ihr Leben wagen.“

Aus diesem Grund möchte die Partei Mensch Umwelt Tierschutz am 23. Juni 2012 auf dem 29. Bundesparteitag in Frankfurt am Main eine Sonder-MUT-Medaille an Paul Watson verleihen, da er sich in herausragender Weise für den Schutz von Leben einsetzt. Die heutige Zeit braucht Lebensschützer im umfassenden Sinne, insbesondere im Hinblick darauf, dass die Erde durch den Menschen bereits massiv geschädigt wurde und es globaler Anstrengungen bedarf, um „zu retten, was zu retten ist“.

Falls Paul Watson bis dahin noch nicht nach Costa Rica ausgeliefert wurde und er sich weiterhin gegen Kaution auf „freien Fuß“ in Deutschland befindet, wird er als Ehrengast auf diesem Bundesparteitag die MUT-Medaille selbst entgegennehmen können. Ansonsten wird ein Vertreter von Sea Shepherd seinen Platz einnehmen.