Nachhaltigkeitstagung NRW 2018

Die Nachhaltigkeitstagung NRW 2018 fand diesjährig in Essen, der „grünen Hauptstadt Europas“ statt. Als Abgesandte für die Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) nahmen Landesvorsitzende Sandra Lück und Landesgeschäftsführer Reiner Bent teil.

Zur Eröffnung der Tagung sprachen Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (SPD) und Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) über ein zukunftsträchtiges NRW zu den anwesenden Teilnehmern.

Elektromobilität, Braunkohleausstierg, erneuerbare Energien, die Schaffung von Arbeitsplätzen – viele Themen fanden im Rahmen der Tagung und dem Dialog zwischen Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik Platz, lediglich ein Thema wurde trotz Fokus CO2-Reduktion komplett ausgeblendet, die Massentierhaltung – auch wenn nach der Eröffnung die umstrittene Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking in einem 30-minütigen Vortrag zu Wort kam: Vorreiter in der Entwicklung nachhaltiger Strategien, das wolle NRW sein. Industriestandort Nummer 1 und Vorbild für Bund und Länder. Tolle Projekte und Konzepte würden bereits jetzt durch die Landesregierung gefördert, ein stetiger Austausch zwischen Wirtschaft und Politik sei förderlich. Und auch der Bürgerdialog dürfe nicht fehlen. Zu einer möglichen Befragung der Ministerin kam es, wie zu erwarten, hingegen nicht. Frau Schulze Föcking verließ die Tagung nach ihrem Monolog umgehend.

Agrarsubventionen und Förderung der Landwirtschaft waren sicherlich Themen dieses Tages, das Tierwohl hingegen wurde bedauerlicherweise lediglich ein einziges Mal aufgegriffen und dies ausgerechnet seitens der Handelsvertreterin der REWE-Group, Frau Dr. Daniela Büchel, die während einer Podiumsdiskussion an den Staatssekretär des Landes NRW appellierte, sich um eine bessere Nachverfolgung der Produktionskette für ein Fleischsiegel zu bemühen.

Neue Erkenntnisse ließen sich aus der Teilnahme an der Tagung nicht ziehen.

Positiv zu erwähnen ist, dass zur Verköstigung der Teilnehmer in diesem Jahr kein einziges Fleischgericht aufgetischt wurde. Der ansteigende Trend zur rein pflanzlichen Ernährung hingegen ist bei der Landesregierung als Ausrichter der Nachhaltigkeitstagung dennoch nicht angekommen, selbst die Pflanzenmilch für den Kaffee hätten unsere Parteivertreter sich selber mitbringen müssen.

Somit ist es wenig verwunderlich, dass der Vegannismus oder gar eine Förderung der biovegangen Landwirtschaft auch in diesem Jahr keine Silbe wert war.

Erfolgreich war die Teilnahme trotz allen Unmutes über Ausrichtung und Ergebnis, denn es konnten viele Kontakte geknüpft werden und auch das Rahmenprogramm, die Vorstellung ehrenamtlicher Projekte, war ertragreich und stimmt optimistisch – zumindest in Bezug auf den Umweltschutz.

Sandra Lück