Nathalie Schönauer

Beisitzerin im Landesvorstand Bayern
Stellvertretende Bundesschriftführerin

Ich wurde am 7. August 1994 geboren und bin in der Nähe von München aufgewaschen.

Meine Mutter, Jeannette, die vor ihrer Heirat den Nachnamen Marktanner trug, hat mich in vielerlei Hinsicht zutiefst geprägt. Sie war größtenteils alleinerziehend mit zwei Kindern und führte selbstständig eine Kinderkrippe, was ihren starken Sinn für Eigenständigkeit und Verantwortung widerspiegelte. Sie legte großen Wert auf Bildung, soziale Werte und ein bewusst einfaches Leben, ohne sich an materiellen Dingen festzuhalten. Obwohl sie nicht vegan lebte, war sie äußerst tierlieb und verzichtete weitestgehend auf tierische Erzeugnisse – niemals aß sie Fisch. Zu Ehren meiner früh verstorbenen Mutter plane ich, zukünftig ihren Geburtsnamen selbst zu tragen.

Mein Vater, Ralf Schönauer, ist ein angesehener Politiker und Strafrechtsanwalt in Augsburg und München. Schon früh prägten mich die Werte meines Vaters, der tief in der CSU verwurzelt war und auch weiterhin stark mit ihr verbunden ist – eine Verbindung, die meines Erachtens immer bestehen wird. Als Teenager trat ich deshalb der Jungen Union bei und gründete gemeinsam mit zwei, drei anderen Mitgliedern einen Ortsverband in Augsburg/Hochzoll. Jedoch wurde mir, nach einiger Zeit, bewusst, dass die Ideale der CSU überhaupt nicht meine eigenen Überzeugungen sind und ich die Werte dieser Partei unter keinen Umständen teilen kann. Zu dieser Zeit war es mir nicht bekannt, wie stark sich die Werte dieser Partei unter anderem gegen Gleichberechtigung und gesellschaftlichen Fortschritt richten. Deshalb trat ich aus der Jungen Union und der CSU aus, suchte nach einer neuen politischen Richtung und war für eine sehr kurze Zeit Mitglied bei ‚Die Partei‘. Diese Phase war ein Versuch, meinen Platz im politischen Aktivismus zu finden, auch wenn ich mich dort weder aktiv einbrachte noch in irgendeiner Form engagierte. Natürlich habe ich meinen Mitgliedsbeitrag bezahlt und am Ende den Mitgliedsausweis zurückgeschickt, aber weitere Aktivitäten habe ich nicht unternommen. Dennoch war es mir immer sehr wichtig, politisch engagiert zu sein und einer Partei anzugehören, weshalb ich vorübergehend diese Form der „Beteiligung“ wählte.

Schließlich fand ich meine politische Heimat in der PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ, die weltweit als erste Tierschutzpartei gilt und 1993 gegründet wurde. Ihre klare Ausrichtung auf den Tierschutz und die konsequente Umsetzung dieser Werte überzeugten mich sofort und bildeten die Grundlage meiner politischen Überzeugung. In dieser Partei fand ich nicht nur meine Ideale wieder, sondern auch die Möglichkeit, aktiv für eine gerechtere Welt zu kämpfen.

Meine Kindheit verbrachte ich in einem Internat am Ammersee, was meine Unabhängigkeit stärkte und dazu führte, dass ich schon früh eine eigene Wohnung hatte. Seitdem engagiere ich mich ehrenamtlich und kämpfe für soziale Gerechtigkeit. Ich bin eine leidenschaftliche Frauenrechtsaktivistin und setze mich mit ganzer Überzeugung für den Tierschutz ein.

Nach meiner Ausbildung zur Bankkauffrau arbeitete ich zunächst in der Buchhaltung, bevor ich Anfang 2015 in den sozialen Bereich der Stadt Augsburg wechselte, wo ich bis Anfang 2024 tätig war. Während dieser Zeit war ich unter anderem mitverantwortlich für die Einarbeitung von Kolleginnen und Praktikantinnen und unterstützte mein früheres Unternehmen übergangsweise, bis eine Nachfolgerin gefunden wurde. Im öffentlichen Dienst habe ich stets mit hohem Verantwortungsbewusstsein und moralischem Anspruch gearbeitet – Werte, die auch in meiner politischen Arbeit eine zentrale Rolle spielen.

Der Beitritt zur Tierschutzpartei war für mich ein entscheidender Schritt, um den Tieren eine Stimme zu geben. Während meiner Mitgliedschaft habe ich mich intensiv mit den Grundsätzen der Partei auseinandergesetzt und bin in dieser Zeit selbst Veganerin geworden – eine Entscheidung, die für mich eine natürliche Konsequenz meines tiefen Mitgefühls für die Tiere darstellt. Tierschutz beginnt für mich dort, wo wir aufhören, Tiere und ihre Erzeugnisse zu konsumieren. Vegetarismus hingegen legitimiert weiterhin die Ausbeutung von Tieren und steht für mich im Widerspruch zu den Prinzipien der Tierrechte.

Unteranderem deshalb setze mich dafür ein, dass alle Personen in Vorstands- und Mandatspositionen unserer Tierschutzpartei, den veganen Lebensstil praktizieren. Diese Regelung sollte auf allen politischen Ebenen gelten – nur so können wir ein starkes Signal für ethisches Handeln setzen.

Das Schicksal der Frauen und Mädchen, unter anderem in Afghanistan, liegt mir besonders am Herzen. Sie haben fast alle grundlegenden Freiheiten verloren: Sie dürfen ihre Häuser nicht ohne einen männlichen Begleiter verlassen, ihnen wird die Stimme in der Öffentlichkeit verweigert und der Zugang zu Bildung sowie zu Berufen wird ihnen verwehrt. Diese Situation stellt eine existenzielle Bedrohung für ihre Freiheit und Zukunft dar.

Ich setze mich dafür ein, dass die Rechte und Freiheiten dieser Frauen und Mädchen international geschützt und gefördert werden. Frauen, die unter solch schweren Bedingungen leiden, verdienen unsere volle Solidarität und Unterstützung. Auch in Deutschland bleibt der Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt und sexuellen Übergriffen ein zentrales Anliegen meiner politischen Arbeit.
In der Politik, genauso wie in einer Kinder-Mannschaft, lernt man: Man gewinnt und verliert gemeinsam. Unsere politische Jugendorganisation, ein eingetragener Verein, lebt ähnliche Werte. Wie beim Kegeln oder anderen Teamsportarten braucht es auch in der Politik Zusammenarbeit, um Ziele zu erreichen und gemeinsam an einer besseren Zukunft zu arbeiten.

Es ist, als stünde man im Wald, wütend über das Feuer, und würde trotzdem nichts tun, um es zu löschen. Wenn wir wirklich etwas verändern wollen, dürfen wir uns nicht nur über das Problem aufregen, sondern müssen aktiv handeln, um unsere Erde zu bewahren.

Ich danke von Herzen allen, die an mich glauben, mich unterstützen und Erwartungen sowie Hoffnungen in mich setzen. Seit fast 15 Jahren widme ich meine Zeit und Energie sozialem, ehrenamtlichem Engagement und verspreche, auch in Zukunft jeden einzelnen Tag meines Lebens mit voller Überzeugung für die Menschen, die Tiere und unsere gemeinsame Zukunft einzutreten.

Ich bin dankbar, die Tierschutzpartei in der Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen (AAF, www.aafnetzwerk.de) vertreten zu dürfen. Gemeinsam kämpfen wir für eine gerechtere und mitfühlendere Welt.