Einen guten Grund, sich das mit dem Tiereessen noch einmal gut zu überlegen, sind die zahlreichen Krankheiten, die sich der Mensch dabei zuziehen kann. Das jetzt in China umgehende neue Coronavirus dürfte viele zum Nachdenken bewegen.
Ob sich die Infektionen zu einer Pandemie ausbreiten werden, kann bisher nicht vorhergesagt werden. Es wird damit gerechnet, dass mindestens 1700 Menschen schon infiziert sind. Das Virus breitet sich aktuell im Zuge der Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest im ganzen Land aus. Auch aus Japan, Südkorea und Thailand sind erste Fälle gemeldet. Das Virus infiziert auch Pfleger und Pflegerinnen, ist also direkt von Mensch zu Mensch übertragbar. Vier Menschen sind an den Folgen der Lungenkrankheit bisher gestorben, viele schweben in Lebensgefahr.
Seinen Ursprung hat das Virus in Wuhan, einer zentralchinesische Großstadt mit 11 Millionen Einwohnern. Die erste Infektion fand wahrscheinlich auf einem der dortigen Fischmärkte statt, der inzwischen geschlossen wurde. Die Händler dort boten nicht nur Fisch und Meeresfrüchte an, sondern auch Hühner, Fledermäuse, Hasen, Schlangen und zahlreiche andere Wildtiere. Das mutierte Virus ist wohl von einem lebenden oder frisch geschlachteten Tier auf den Menschen übergesprungen.
Das wiederum erinnert sehr an SARS, mit dem sich der Mensch wahrscheinlich durch den Verzehr von „Delikatessen“ wie wilden Fledermäusen und Schleichkatzen infiziert hatte. Tausende waren während der weltweiten Erkrankungswelle 2002/03 in Behandlung, etwa 10% der Patienten starben.
MEP Martin Buschmann
