Neue Tierversuchs-Statistik

Die Tierversuchs-Statistik für 2023 liegt vor: 3.501.693 Tiere mussten in deutschen Laboren leiden und sterben.
Davon wurden 1.456.562 direkt in Tierversuchen missbraucht, u. a. Mäuse, Fische, Ratten, Kaninchen, Affen, Katzen und Hunde. Hinzu kommen ca. 1,38 Millionen Tiere, die gezüchtet, dann aber nicht „gebraucht“, sondern als „Überschuss“ grundlos getötet wurden.

Im Vergleich zu den Vorjahren (2022: 4.207.231 Tiere und 2021: 5.058.242) zeigt sich ein positiver Trend. Insbesondere die Zahl der „Überschusstiere“ ist um 22 % und somit deutlich gesunken, nachdem sie bereits im Vorjahr um 31 % zurückgegangen war.
Erste Interpretationen erklären dies durch eine optimierte Versuchsplanung. Laut Ärzte gegen Tierversuche e.V. ist jedoch fraglich, wie eine so große Verringerung in so kurzer Zeit effektiv erreicht werden konnte.

Erfreulich ist die langsame, aber stetige Verbreitung tierversuchsfreier Methoden in der regulatorischen Forschung (u. a. Prüfung von Chemikalien und Medikamenten), die zur Reduktion der Tierversuchszahlen beiträgt.

Dennoch bleiben die Zahlen erschreckend hoch und jedes Tier, das für einen Tierversuch leiden und sterben muss, ist eines zu viel.
Wir fordern ein Verbot sämtlicher Tierversuche und stattdessen eine stärkere Förderung und den vermehrten Einsatz von modernen Methoden wie Zellkulturen, Organchips und computergestützten Modellen. Diese können im Gegensatz zu Tierversuchen verlässliche, auf den Menschen übertragbare Ergebnisse liefern. Andere Länder haben längst Strategien für einen Ausstieg aus dem Tierversuch – höchste Zeit, dass Deutschland diesem Beispiel folgt!

Bis dahin können Adoptionen zumindest einige Tierleben retten: Während fast alle „Überschusstiere“ sowie Tiere, die Versuche überleben und nicht mehr „gebraucht“ werden, einfach getötet werden, gibt es auch Organisationen, die solche Tiere retten und als Haustiere vermitteln, u. a. die Laborbeaglehilfe, Rattenhilfe Süd, Revier-Ratten-Rettung und My Second Life.