Neuer Tierschutzgesetz-Entwurf: Eine gute Entwicklung?

Nein, der neue Referentenentwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes ist leider ein Schlag ins Gesicht aller, die sich für das Wohl aller empfindungsfähigen Lebewesen einsetzen.
Trotz gewisser Fortschritte wie der Erhöhung des Strafmaßes für Wiederholungstaten bleiben entscheidende Mängel bestehen, die das Leiden von Tieren weiterhin zulassen.
Ein paar unserer Kritikpunkte im Überblick:

  • Massentierhaltung: Das neue Gesetz ignoriert die dringende Notwendigkeit, die Massentierhaltung entscheidend zu reformieren! Diese führt nicht nur zu großem Tierleid, sondern gefährdet auch Umwelt und Gesundheit.
  • Anbindehaltung: Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Begrenzung der Anbindehaltung von Nutztieren sind unzureichend und lassen Millionen von Tieren weiterhin unter qualvollen Bedingungen leiden.
  • Tierversuche: Obwohl Tierversuche immenses Tierleid verursachen und ihre Ergebnisse nicht verlässlich auf den Menschen übertragbar sind, ignoriert der Gesetzentwurf das Thema komplett. Nicht einmal die per Rechtsgutachten belegten Verstöße gegen die EU-Tierversuchsrichtlinie werden korrigiert. Tierversuche müssen verboten und stattdessen moderne, tierleidfreie Forschungsmethoden stärker gefördert werden. Tiere dürfen nicht länger als „Versuchskaninchen“ missbraucht werden.
  • Wildtiere in Gefangenschaft: Es fehlen klare Richtlinien und Schutzmaßnahmen für Wildtiere in Gefangenschaft, die oft unter unzureichenden Bedingungen gehalten werden.
  • Qualzuchten: Der Entwurf adressiert nicht angemessen das Problem der Qualzucht, das zu schweren gesundheitlichen Problemen und Leiden bei Tieren führt.
  • Zirkus: Obwohl einige Tiere wie Löwen und Tiger nicht mehr mitreisen dürfen, erlaubt der Entwurf weiterhin die Misshandlung anderer Tiere wie Pferde. Tiere gehören nicht in den Zirkus und sollten nicht für unsere Unterhaltung leiden müssen.
  • Verbandsklagerecht: Das Fehlen eines starken Verbandsklagerechts bedeutet, dass Tierschutzorganisationen nicht effektiv gegen Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorgehen können.

Wir können nicht schweigen, während Tiere weiterhin unter inhumanen Bedingungen leiden! Es ist an der Zeit, dass die Politik unsere Forderungen ernst nimmt und echte Veränderungen im Tierschutz vorantreibt.

Natürlich ist nicht alles schlecht am neuen Gesetz und es gibt Bereiche, in denen Fortschritte erzielt werden konnten. Auch wenn dies bei weitem nicht genug ist, informieren wir in den nächsten Tagen auch über die Bereiche des neuen Gesetzeswentwurfes, die wir als gut empfinden – seid gespannt.