„Nie wieder“ darf keine Floskel werden!

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden Synagogen und zahlreiche jüdische Einrichtungen in Brand gesteckt. Mit der Reichspogromnacht begann die systematische Verfolgung, Diskriminierung und Ermordung von Jüdinnen und Juden. In den darauf folgenden Jahren fand die Shoa statt, bei der 6 Millionen jüdische Menschen ermordet wurden; während der gesamten NS-Zeit waren es insgesamt 17 Millionen Menschen.

Die Täter:innen waren Nazis und deren Mitläufer:innen. Aber auch Menschen, die lieber die Augen verschlossen und zum Teil bis heute nichts gewusst haben wollen. Doch wenn jede:r aus Angst wegschaut oder mitmacht, anstatt sich gegen unmenschliches Handeln zu wehren, können solche Verbrechen ungehindert geschehen.

Eine Zeitzeugin berichtet, dass in der Schule Kinder auf einmal nicht mehr zum Unterricht erschienen, dass jüdisch geführte Geschäfte, in denen ihren Eltern gerne einkauften, plötzlich einen anderen Besitzer hatten, dass Menschen einen gelben Stern tragen mussten und Nachbar:innen verschwanden.

Wenn ein kleines Kind dies bemerken konnte, wie konnten es dann so viele übersehen?!

Angesichts der aktuellen Wahlergebnisse in Deutschland und weltweit schwindet leider die Hoffnung, dass die Menschheit aus der Geschichte gelernt hat. Aber wir geben nicht auf! Jede:r muss wissen, warum die nationalsozialistischen Verbrechen geschehen konnten und was wir heute dagegen tun können!

Gedenken ist wichtig, aktives Handeln ist lebensnotwendig (für uns alle)!

Seid jetzt mutig, seid laut gegen Hass, gegen Rechts, gegen Diskriminierung, gegen Lügen, gegen Gewalt! Die Anfänge sind schon wieder geschehen. „Nie wieder“ ist vielleicht schon gestern gewesen. Aber solange wir noch eine Demokratie haben, solange wir noch unsere Stimmen offen erheben können, solange es noch freie Medien und Wahlen gibt, solange gibt es auch Hoffnung auf eine friedliche Welt!

Kein Mensch darf wegen seiner religiösen, ethnischen, regionalen, geschlechtlichen oder sonstigen Zugehörigkeit diskriminiert oder gar ermordet werden! Wir gedenken aller Menschen, die durch Hass und Gewalt leiden. „Nie wieder“ muss noch immer gelten – indem wir gemeinsam dafür einstehen und handeln!

#niewieder