Nutria-Jagd in Krefeld: UNGEREIMTHEITEN – Verschwundene STRAFANZEIGE

Über die Jagdvergehen, die an Nutrias in Krefeld im letzten Herbst begangen wurden, haben wir im Oktober 2024 berichtet, bei Facebook ebenso über die vom Landesverband Nordrhein-Westfalen initiierte Petition gegen diese Bejagung.

Leider gibt es weiterhin nichts Positives zu berichten:

Wie von der Staatsanwaltschaft Zweibrücken, bei der der Landesverband Rheinland-Pfalz Strafanzeige erstattet hatte, zu erfahren war, meldete die Staatsanwaltschaft Krefeld die von der Staatsanwaltschaft Zweibrücken an sie weitergeleiteten Unterlagen als VERLORENGEGANGEN (!!!). Die Strafanzeige des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen blieb bisher unbeachtet, augenscheinlich ebenso eine weitere der Tierrechts-Organisation PETA. https://www.peta.de/neuigkeiten/krefeld-nutrias/. Eine Stellungnahme des Augenzeugens wurde bisher nicht von der Staatsanwaltschaft Krefeld eingeholt.

Auch wenn die Staatsanwaltschaft scheinbar immer noch keine Verfahren eingeleitet hat, wurde die Stadtverwaltung Krefeld dennoch seitens des Landtages (an den sich die Petition gegen die Nutria-Jagd richtet) vorgewarnt, denn sie lässt am 30. Januar 2025 auf ihrer Webseite verlauten: „Die Stadt Krefeld betont in diesem Zusammenhang, dass die im städtischen Auftrag erfolgende Bejagung generell unter strenger Einhaltung aller gesetzlichen und behördlichen Vorgaben erfolgt. Für im städtischen Auftrag erfolgende Jagden kann ausgeschlossen werden, dass Tiere verletzt zurückgelassen werden oder zur Aufzucht von Jungtieren erforderliche Elterntiere gezielt durch Abschuss getötet werden. Ziel jeder behördlichen Maßnahme ist es, sowohl ökologische als auch tierschutzrechtliche Standards zu gewährleisten und für deren Einhaltung zu garantieren.“

Leider: Dieses Statement steht in krassem Widerspruch zu den Geschehnissen seit dem letzten Herbst. Wir fragen uns deshalb:

Wenn angeblich „die im städtischen Auftrag erfolgende Bejagung generell unter strenger Einhaltung aller gesetzlichen und behördlichen Vorgaben erfolgt“:

– Wer jagt denn dann OHNE städtischen Auftrag auf öffentlichem städtischem Gelände unter Missachtung der EU-Vorgaben, https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32014R1143 und juristischer Stellungnahmen: 20240228_Das-Management-von-invasiven-Arten_Stellungnahme , so dass es zu den dokumentierten Verbrechen an den Nutrias kommen konnte (von Schrotkugeln durchlöcherte Tiere, tagelanges Siechtum, kein Muttertierschutz, Tierleichen im See)?

– Hat die Stadt Krefeld ihre Sorgfalts- und Aufsichtspflichten verletzt?

– Hat die Stadt eventuell sogar mehreren „Jagdausübungsberechtigten“ die Jagd auf die Nutrias erlaubt, um danach sagen zu können, der Täter, der die zur Anzeige gebrachten Vergehen gegen Tierschutz- plus Jagdgesetze begangen hat, sei nicht feststellbar?

Muss es dem Bürger nicht erscheinen, als gäbe es eine Komplizenschaft zwischen Behörden, Landesregierung (mit einem Jäger an der Spitze) und solchen Hobby-Jägern, die ihre Perversionen bisher ungestraft an Wehrlosen ausleben durften?

Denn die EU-Recht missachtende und nicht zu rechtfertigende Jagd auf die Nutrias in Krefeld geht unvermindert weiter: Fünf weitere Tiere wurden im Krefelder Schönwasserpark umgebracht, wiederum wurde mindestens eine Tierleiche wurde im Wasser zurückgelassen. Vier Jungtiere sind spurlos verschwunden. Jeden Monat ist mit einem weiteren umgebrachten Tier zu rechnen.

Wir fordern die Staatsanwaltschaft in Krefeld auf, tätig zu werden und den wenigen Tiere überhaupt schützenden Gesetzen Geltung zu verschaffen und alle Verantwortlichen für die in Krefeld gesetzeswidrig umgebrachten Tiere zur Rechenschaft zu ziehen.

Im Namen des Tierschutzes verlangen wir die Abschaffung der immer und überall das Lebensrecht von Tieren missachtenden, tierschutzwidrigen, barbarischen Hobbyjagd in Deutschland und stärkeren Schutz für alle Lebewesen.