Fotograf: Matthias Ebner

Obergrenzen für Tiermastbetriebe

Kommentar zum Artikel „Obergrenzen für Tiermastbetriebe“in der haz

„Herr Minister Meyer hat durchaus Recht, wenn er sagt, dass „große Tierställe“ gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert werden und definiert Grenzen, ab welchen z.B. die baurechtliche Privilegierung entfallen soll.

Im Zusammenhang mit den Sammeln von Unterstützungsunterschriften haben wir viele Gespräche in den Innenstädten von Hannover, Hildesheim und Nienburg geführt und erfahren, dass die gesellschaftliche Akzeptanz weit unterhalb der von Herrn Meyer genannten Grenzen liegt. Es macht keinen Unterschied, ob die zu Höchstleistungslieferanten von Fleisch und Milch degradierten Lebewesen nun zusammen mit 25.000 oder 50.000 Artgenossen ihr kurzes und eintöniges Leben in hermetisch abgeriegelten Ställen verfristen.

Gesellschaftliche Akzeptanz findet vielmehr eine wertschätzende, maßvolle und an den Bedürfnissen der einzelnen Tiere ausgerichtete Haltung, zu welcher u.a. ein deutlich höheres Platzangebot, ein Leben unter freiem Himmel, eine drastischen Reduzierung von Anzahl und Dauer der Lebendtiertransporte und auf keinen Fall die Schlachtung im Akkord gehören.

Also wäre es doch angebracht, das dank verfehlter Agrarpolitik scheinbar rein wirtschaftlich orientierte System – welches noch mangels der nötigen Transparenz funktioniert – durch veränderte Subventionspolitik und Verzicht auf Ex- und Importe von Tieren und tierischen Produkte grundsätzlich zu reformieren. So könnte letztlich auch die ganze Diskussion um den Einbau von Filteranlagen entbehrlich werden.“

Simone Oppermann / LV Niedersachsen