Özdemirs Ernährungsstrategie

Kurz vor Weihnachten hat sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zu seinem Vorhaben geäußert, eine umfassende, neue „Ernährungsstrategie“ auszuarbeiten. Der Fokus soll dabei auf gesünderen und nachhaltigeren Nahrungsmitteln liegen. Wir begrüßen diesen Aspekt seines Vorhabens und können darin im Ergebnis durchaus viel Gutes wiederfinden.

Was bei den gesamten geplanten Vorhaben allerdings, wie so oft, nicht betrachtet wird, ist das Leid der Milliarden sog. „Nutz“tiere die jedes Jahr für unsere bisherige Ernährungsweise ausgebeutet und gequält werden. Auch wird der enorme Anteil der Agrarindustrie an der Klimakrise notorisch weggeschwiegen. Mehr Obst und Gemüse aus Gesundheitsgründen hilft zwar letzten Endes auch dem Klima und natürlich den Tieren – Özdemirs Strategie erwähnt allerdings nur die gesundheitlichen Aspekte.

Wir benötigen eine Agrar- und Ernährungswende, die alle fühlenden Lebewesen und die Umwelt sowie künftige Generationen mit einbezieht. Eine pflanzliche Ernährung muss dafür die Grundlage und Zukunft sein!

Die auf Tierausbeutung und Tierqual basierende Landwirtschaft wird immer noch mit Milliarden an Steuergeldern subventioniert, während pflanzliche Kost immer wieder rechtlich und steuerlich schlechter gestellt wird, insbesondere mit 19 Prozent Mehrwertsteuer für pflanzliche Ersatzprodukte und nur 7 Prozent für Fleisch, Milch, Eier und Co.

Darunter leiden sowohl Umwelt und Tiere als auch die finanzielle und gesundheitliche Situation der Konsument:innen.

Wir fordern eine gezielte Herabsetzung der Umsatzsteuer für nichttierliche Lebensmittel (wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide, Pilze, Algen), die unter strengen Ökorichtlinien angebaut und erzeugt wurden. Zudem ist es essenziell, pflanzliche Alternativprodukte mindestens rechtlich und steuerlich auf die gleiche Ebene zu setzen wie die tierlichen Produkte, d.h. mit höchstens 7 % zu besteuern. Die Subventionierung von Massentierhaltung und großen Agrarkonzernen, die ihr Geld mit Tierausbeutung und Tierqual verdienen, muss hingegen unverzüglich beendet werden.