Fotoquelle: Deutsches Tierschutzbüro

Offener Brief – Schweinehochhaus schließen!

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie
des Landes Sachsen-Anhalt

Ministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert
Leipziger Straße 58
39112 Magdeburg
Tel: (0391) 567-1950
Fax: (0391) 567-1964
Mail: poststelle@mule.sachsen-anhalt.

 

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Claudia Dalbert,

heute wende ich mich an Sie mit einem bedeutsamen Anliegen in Sachen Tierschutz.

Es geht um das schon vor Jahren in die Kritik geratene Schweinehochhaus in Maasdorf.

Das Deutsche Tierschutzbüro hat erneut in dieser Schweinezuchtanlage recherchiert und wieder schlimme Zustände dokumentiert. Stern TV berichtete darüber in dieser Woche.

O-Ton Deutsches Tierschutzbüro: „…wie brutal die Schweine im Schweinehochhaus misshandelt werden. Über mehrere Wochen lang schlichen sich Aktivisten immer wieder nachts in die Anlage, in der 500 Zuchtsauen und tausende Ferkel auf sechs Etagen gehalten werden. Sie installierten versteckte Kameras und konnten so den grausamen und tierquälerischen Arbeitsablauf dokumentieren. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, dass ganz offensichtlich kranke Ferkel nicht tierärztlich versorgt worden sind, sondern einfach so lange auf den Boden geschlagen wurden, bis sie vermeintlich tot waren. Bei allem, was ich schon erlebt und gesehen habe, schockieren mich diese Bilder wieder zu tiefst.“

Sie sind Psychologin und wie ich auf Ihrer Website lesen konnte, beschäftigen Sie sich als Wissenschaftlerin mit der Bedeutung des Gerechtigkeitserlebens. Als Psychologin wissen Sie besser als ich, dass unterschiedliche Menschen unterschiedlich ticken, und dass z.B. das Mitgefühl und Gerechtigkeitsempfinden gegenüber Tieren nicht bei jedem gleich stark ausgeprägt ist. Menschen aber, deren Mitgefühl gegenüber Tieren sehr stark ausgeprägt ist, fühlen beim Anblick von jeglichem Unrecht an Tieren, eine maßlose Ohnmacht und tiefen Schmerz und meist regt sich Widerstand. Diese Ungerechtigkeit, die diese Menschen spüren und wahrnehmen, schadet langwierig und nachhaltig ihrer psychischen Gesundheit. Wie groß deren menschliche Enttäuschung ist, weil Politik und Behörden immer wieder wegschauen, weil Unrecht an Tieren weiter zugelassen wird, weil Tierquäler nicht oder nur unzureichend bestraft werden und weil Tierschützer*innen mit Ihren Protesten nicht ausreichend ernst genommen werden, brauche ich Ihnen ja sicher nicht zu erzählen.

In diesem Sinne setzen Sie sich bitte für die Schließung des Schweinhochhauses in Maasdorf ein. Thematisieren Sie in Ihrem Ministerium die unzumutbaren Zustände in der Massentierhaltung und handeln Sie bitte jetzt. Setzen Sie mit Ihrem empathischen Handeln ein Zeichen für Gerechtigkeit und strafen Sie Tierquäler ab!

Ich bitte höflich um eine Stellungnahme, was Sie gedenken zu tun in dieser skandalösen Angelegenheit.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Jedzig
Bundesgeschäftsstelle
Partei Mensch Umwelt Tierschutz – Tierschutzpartei