Foto: aboutpixel.de/Leben im Riff (c) Joachim Kant

Schwerpunkte 2010 / 2011

„MOTION FOR THE OCEAN“

SOS – Save Our Seas!

Die Weltmeere stehen vor dem Kollaps, denn das ökologische Gleichgewicht ist durch den Menschen gefährdet. Das „Mega-Geschäft“ mit dem Fisch führte zu einer dramatischen Überfischung der Weltmeere und bereits zur Ausrottung vieler Fischarten. Wenn wir jetzt nicht handeln, ist es zu spät!

Über die Kampagne MOTION FOR THE OCEAN

Die Weltmeere und ihre Bewohner sind durch die gedankenlose und grob-fahrlässige Überfischung, Verschmutzung und Lärmverseuchung in ihrer Existenz bedroht. Dies gilt für die deutsche Nord- und Ostsee ebenso wie für andere Meeresgebiete.

Die Belastungen der Weltmeere sind nach einstimmiger Meinung von Meeresbiologen so ernst, dass auch das Überleben der gesamten Menschheit davon gefährdet wird, denn die Ozean machen 71 Prozent der gesamten Erdoberfläche aus und liefern rund 70 Prozent des Sauerstoffs, den wir atmen.

Schlepp- und Stellnetze rotten nicht nur die Speisefischarten aus, sondern werden auch für Wale, Seeschildkröten und Meeresvögel zur Todesfalle. Ähnlich verhält es sich mit dem Einsatz von Langleinen. Grundschleppnetze zerstören das empfindliche Ökosystem des Meeresboden einschließlich aller dort heimischen Tier- und Pflanzenarten.

Der Abbau von Rohstoffen wie Sand und Kies vom Meeresboden erzeugt einen enormen Lärmpegel, ebenso wie der Einsatz von Sonargeräten, die das Militär verwendet und schädigt das empfindliche Gehörsystem der Wale und Delfine, was die zunehmende Zahl von Walstrandungen zeigt.

Dort, wo der Fischfang gesetzlich eingeschränkt ist, operieren illegale Fischwilderer, da der Staat ein zu geringes Interesse daran zeigt, die Gesetze zum Schutz der Meere umzusetzen.

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz fordert daher:

• Ein konsequentes Fangverbot gefährdeter Arten

• Ein Einfuhrverbot für alle gefährdeten Fischarten in die Europäische Union

• Das Verbot von Grund, -Schlepp- und Stellnetzen

• Das Verbot von Langleinen

• Die Einrichtung weitreichender Meeresschutzgebiete in Nord- und Ostsee, in denen der kommerzielle Fischfang sowie der Abbau von Sand und Kies und das Durchführen militärischer Übungen verboten ist

• Das Verbot von Munitionsbeseitigungen im Meer

• Die Forcierung der Bergung von Altmunition aus den Weltkriegen

• Den vermehrten Einsatz von Polizeikräften im Kampf gegen illegale Fischerei

• Ein Verbot der Müllentsorgung und Verklappung von Abwässern jeder Art in Nord- und Ostsee

• Das Verbot der Herstellung von Frischhaltefolien sowie Einwegtüten- und Plastikflaschen, alles Produkte, die zu dem am meisten verbreiteten maritimen Müll zählen

• Staatliche Mittel für die Einrichtung von Meeresschutzgebieten

Wir sind überzeugt, dass sich nur auf diese Weise die Zerstörung der Ökosysteme in den Ozeanen und seine katastrophalen Folgen für den Menschen abwenden lassen.

Hier geht es zur Kampagnen-Seite „MOTION FOR THE OCEAN“…


 

Unsere Parteiveranstaltung mit Captain Paul Watson in Hannover

Alle waren begeistert!

Die Parteiveranstaltung mit Captain Paul Watson am 11.09.2010 im Crowne Plaza Hotel in Hannover war ein voller Erfolg und wird in die „Annalen“ der Parteigeschichte eingehen. Etwas mehr als 200 Gäste – Parteimitglieder, Sea Shepherd- und Partei-Sympathisanten sowie Pressevertreter aus ganz Deutschland – waren angereist, um die Gelegenheit wahrzunehmen, diese Legende des Umweltschutzes persönlich kennenzulernen und den Schilderungen über seine Erlebnisse im Kampf gegen die Zerstörung der Weltmeere zu lauschen.

 

Nachdem Sabine Pankau, die Bundesschriftführerin, die Gäste offiziell begrüßt hatte, las der Schauspieler und Dialogregisseur Tobias Meister als stimulierende Einleitung aus dem Buch „Der Geist in den Wassern – Ein Buch zu Ehren des Bewusstseins der Wale und Delfine“. Tobias Meister ist u. a. bekannt als deutsche Synchronstimme von Brad Pitt, Kiefer Sutherland und Sean Penn.

Im Anschluss hielt der Bundesvorsitzende Stefan Bernhard Eck eine provokante und flammende Rede über die Zerstörung der Weltmeere und die Untätigkeit der Politik in diesem Zusammenhang. Es sind natürlich die Konsumenten, aber es sind auch unsere skrupellosen Politiker in Kumpanei mit den Konzernen, die nur auf Profit und Wachstum setzen – egal wie hoch der Preis ist, den die Natur zu zahlen hat. Wenn Sie gegen die Ausbeutung der Tiere und der Natur sind, geben Sie uns bei den nächsten Wahlen Ihre Stimme oder werden Sie Mitglied in unserer Partei. Oder besser noch – werden Sie auch Mitglied bei Sea Shepherd und helfen Sie Captain Watson, dass das Massaker auf hoher See ein Ende findet. Lassen Sie uns gemeinsam diese Welt ein wenig besser und gerechter machen! Die Stimmung im Saal kochte, als der Bundesvorsitzende nach diesen Worten sein Jackett ablegte, eine Windjacke mit dem Totenkopf-Emblem von Sea Shepherd anzog und Captain Watson erklärte, dass er ein neues Mitglied in seiner Mannschaft habe: den Vorsitzenden der Partei Mensch Umwelt Tierschutz.

 

Nach der Rede des Bundesvorsitzenden betrat unter großem Applaus Paul Watson das Rednerpult und begann aus seinem abenteuerlichen Leben zu berichten. So erfuhren die Gäste, dass er 1950 in Toronto geboren wurde und später in einem kleinen Fischerdorf aufwuchs. Mit neun Jahren machte es sich Watson dort zur Aufgabe, die Pfade der Trapper im Hinterland aufzuspüren und ihre Biberfallen zu vernichten. Dies war der Beginn jener streitbaren Form des Umweltaktivismus, die er später selbst als „aggressive Gewaltlosigkeit“ bezeichnen sollte.

 

In seinem Vortrag, der konsekutiv von einer Dolmetscherin und im Verlauf des Abends auch von Julius Berrien, dem Leiter unserer Kampagne „MOTION FOR THE OCEAN“ übersetzt wurde, berichtete Watson über seine unvergleichliche „Karriere“, die den unbeugsamen Tierschützer rund um den Erdball führte. Seine Expeditionen gegen illegale Wilderei brachten ihn nach Afrika, in die Antarktis und ins sowjetische Sibirien, das er 1981 bereiste, um Beweise gegen das illegale Walschlachten der Sowjets zu sammeln. „Wir waren damit das erste Kommando seit dem Zweiten Weltkrieg, das in die Sowjetunion eindrang“, so der 60jährige mit einer Prise Süffisanz.

 

Mit seiner Crew aus internationalen Freiwilligen habe er bis auf den heutigen Tag 8 Walfangschiffe versenkt und mehrere illegale Fischereifahrzeuge auf hoher See gerammt, doch sei bei diesen Operationen noch nie ein Mensch ernsthaft verletzt worden. Paul Watson erklärte dem applaudierenden Publikum, dass er aber bis jetzt in keinem Land für irgendeine Straftat verurteilt worden sei. „1988 bin ich nach Island gefahren, um mich den Behörden wegen des Versenkens ihrer halben Walfangflotte zu stellen. Man hat sich jedoch geweigert, Anklage gegen mich zu erheben. Die Isländer haben verstanden, dass ein Gerichtsverfahren gegen mich auch Islands Walfang in die Öffentlichkeit gerückt hätte. Darauf wollten sie lieber verzichten.“

„Man muss aber keine Schiffe rammen, um ein guter Naturschützer zu sein“, so Watson. Wie die Artenvielfalt die Existenz des Lebens auf diesem Planeten sichere, so trage auch die Vielfalt der Talente innerhalb der Umweltbewegung maßgeblich zu deren Erfolg bei.

Dass die Verteidigung der Meere kein ungefährliches Unterfangen ist, sondern eine todernste Angelegenheit, wurde dem Publikum bereits in einem kurzen Vorfilm deutlich. Und als Watson von den dunklen Machenschaften von Mitsubishi erzählt, das die Ausrottung des Blauflossenthunfisches absichtlich vorantreibt, um die Thunfische später zu Wucherpreisen verkaufen zu können, die sich bereits jetzt tiefgefroren in ihren Lagerhallen befänden, war der Zorn und die Empörung der Gäste fast körperlich zu spüren.

Zum Schluss berichtete Paul Watson über die verschiedenen Repressalien bei Reisen ins Ausland, weil er auf Druck der japanischen Regierung auf die Blaue Liste von Interpol gesetzt wurde. Doch dadurch lasse er sich nicht entmutigen, so der weißbärtige Seebär. „Zu unseren Unterstützern zählen William Shatner, Richard Dean Anderson, Christian Bale und Pierce Brosnan. Somit haben wir Captain Kirk, MacGyver, Batman and James Bond auf unserer Seite. Wie können wir da verlieren?“

Als Captain Paul Watson das Rednerpult verließ, gab es minutenlang stehende Ovationen.

Der offizielle Teil der Veranstaltung endete mit einem kurzen Schlusswort von Stefan Bernhard Eck gegen 22.30 Uhr, aber viele Gäste blieben und diskutierten in der Hotelbar, in der Lobby und vor dem Hotel noch bis Mitternacht über die Machenschaften der Walfangnationen und der geldgierigen Konzerne, die von der Ausplünderung der Weltmeere profitieren.

Ein weiterer Erfolg dieser Veranstaltung bestand darin, dass Paul Watson und der Bundesvorsitzende schon am Abend zuvor die Gelegenheit nutzen, um sich persönlich kennenzulernen. Nach einem veganen Essen und am Ende eines stundenlangen Gedankenaustausches wurde eine gegenseitige Unterstützung zwischen Sea Shepherd und der Partei Mensch Umwelt Tierschutz in Sachen Meeresschutz vereinbart.

Hier Plakat zur Veranstaltung mit Paul Watson am 11.09.2010 in Hannover ansehen…