Helmut Wolff †

ehem. Beisitzer im Landesvorstand Bayern
ehem. Leiter Bundesarbeitskreis (BAK) Stadttauben

 

Unser Nachruf ist hier zu lesen.

Vita:

Jahrgang 1954, geb. in Bremen, konfessionslos, verheiratet, 2 Kinder

Aufgewachsen mit 4 Geschwistern auf einem Dorf, nahe bei Bremen, in einer klassischen Arbeiterfamilie der Nachkriegsgeneration (Vater: Flüchtling aus Schlesien, Schlosser / Mutter: Hausfrau) sozial-demokratischer Prägung. Mein Großvater war Zeit seines Lebens durch und durch, leidenschaftlicher Verfechter der sozialdemokratischen Idee und ist für mich politisch noch heute ein großes Vorbild.

Nach meinem Realschulabschluss habe ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei einem großen deutschen Elektrokonzern erfolgreich abgeschlossen. Parallel zu meinem beruflichen Einstieg in die Organisations- und IT-Abteilung, habe ich – aus tiefster Überzeugung – meinen 10-jährigen Ersatzdienst beim Technischen Hilfswerk im Bergungsdienst abgeleistet. Beruflich bin ich „meiner“ Firma treu geblieben und im Laufe der Jahre in verschiedenen Funktionen in IT-Abteilungen an unterschiedlichen Standorten (im Wesentlichen: Bremen, Berlin, Nürnberg, Erlangen) tätig gewesen.

1978 hatte ich einen, für mich nachhaltig prägenden, halbjährlichen Auslandseinsatz in Indien / Bombay (heute Mumbai). Seit dieser Zeit unterstütze ich indische Mädchen bis zu ihrem 18 Lebensjahr mit einer Patenschaft, um ihnen Schulbesuch und Ausbildung zu ermöglichen. Bildung ist der Schlüssel für ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben.

Beruf, Familie und Hobbies (Fußball, Ski Alpin, Motorrad, Fotografie, Heimwerken, Kleingarten) standen lange Jahre im Mittelpunkt und waren entsprechend der Reihenfolge wesentlicher Lebensinhalt. Erst im Februar 2014 wurde mein Interesse und inzwischen Leidenschaft am Thema Tierrechte durch eine Veranstaltung (Trauerzug für Tiere) in Nürnberg von Menschen für Tierrechte und Vebu so richtig „geweckt“. Natürlich war ich schon vorher den Tieren und der Natur zugewandt, d.h. ich bin z.B. Mitglied im Tierschutzverein, hab Tierpatenschaften angenommen und für den guten Zweck gespendet, auch meine Katzen sind aus dem Tierheim (Bamberg).

Ernährungstechnisch war ich eh immer sehr nahe Vegetarier, habe jedoch erst in den letzten Jahren konsequent meine Essgewohnheiten umgestellt. Je tiefer ich in die Materie eingestiegen bin, je mehr Fotos, Berichte, Filme ich mir angesehen habe, je intensiver wurde es mir ein besonderes Bedürfnis, etwas zu tun, aktiv zu werden, um dazu beizutragen, dass sich etwas grundlegend verändert und unseren Mitgeschöpfen Gerechtigkeit widerfährt.

Es brauchte nicht lange, bis ich „meine“ Partei gefunden hatte. An meine ursprüngliche Hoffnung, den Grünen, hatte ich längst jeden Glauben verloren und das Grundsatzprogramm unserer Partei hat mich restlos überzeugt. Im Juni 2014 bin ich eingetreten, seit Herbst 2015 leite ich den Bundesarbeitskreis Stadttauben und bin Ende Oktober 2015 neben Horst (Wester) zum Vorstandsvorsitzenden des LV Bayern gewählt worden. Seit Oktober 2016 nun auch als Besitzer im Bundesvorstand vertreten. Ich habe mich ganz bewusst für den politischen Weg entschieden, weil ich der festen Überzeugung bin, dass es neben all den Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen, auch ergänzend eine politische Kraft braucht, um die unerträgliche Situation bzw. Lebensbedingungen für unsere Mitgeschöpfe, für unsere Umwelt und die (besonders benachteiligten) Menschen zu verbessern. Ich stehe voll und ganz hinter dem Tierrechtsgedanken und werde alles versuchen, damit auch auf der Gesetzesebene unseren Mitgeschöpfen durchsetzbare Rechte eingeräumt und garantiert werden. Tiere brauchen unseren Schutz … mehr denn je. Das Tierschutzgesetz muss endlich seinem Namen gerecht werden, i.M. regelt es vielmehr den Missbrauch und die Ausbeutung unserer Mitgeschöpfe.

Ein besonderes Anliegen sind mir u.a. die Streuner Deutschlands, die Stadttauben. Verwilderte Haustiere, die keine Lobby haben, denen völlig zu Unrecht ein schlechtes Image anhaftet und die deshalb übelst verfolgt, gequält und vergrämt werden. Im Rahmen des BAK Stadttauben verfolgen wir das Ziel, das sog. Augsburger Modell generell als Standard zu etablieren. Die einzige tierschutzgerechte Lösung, zum Vorteil für Mensch und Tier. Wichtig ist mir dabei aber auch die aktive Arbeit, d.h. ich versuche im Rahmen meiner Möglichkeiten diesen Tieren vor Ort so gut wie möglich zu helfen.

Ich weiß, dass uns generell noch ein weiter und steiniger Weg bevorsteht, aber ich werde ihn konsequent gehen, allen möglichen Rückschlägen und Frust zum Trotz, ich werde jeden mit gleichem Ziel mitnehmen und jeden zurücklassen, der/die versucht uns „aufzuhalten“.

Wir brauchen für die dringend notwendige Veränderung euch ALLE, denn nur GEMEINSAM sind wir STARK! Bitte gebt mit uns den Stimmlosen eine Stimme.