Stand: 16.01.2020

 

 

Tiere in der Unterhaltungsindustrie

Zoo, Zirkus, Delfinarium

 

ZIRKUS

Die Tierschutzpartei setzt sich für ein generelles Verbot von Tieren im Zirkus ein.
Ein artgerechtes Leben im Zirkus ist nicht möglich und stets mit Einschränkungen der natürlichen Bedürfnisse oder gar mit tierqäulerischen Bedingungen verbunden.
Die Dressur der vorzuführenden Kunststücke wird teilweise mit Gewalt durchgeführt, um den Willen der Tiere zu brechen.
Die überwiegende Zeit verbringen die Tiere in (teils) kleinen Käfigen, unzureichenden Gehegen oder auf Transportwagen, mit denen die Tiere im Schnitt bis zu 50 mal den Auftrittsort im Jahr wechseln müssen. Dadurch werden artspezifische Verhaltensweisen wie die Bewegung, aber auch die Sozialkontakte zu Artgenossen, falls überhaupt vorhanden,
erheblich eingeschränkt.

Es mangelt den Tieren meist an Abwechslung und Beschäftigung, artgerechtem Futter und besonders bei Wildtieren an einer ausreichenden tierärztlichen Kontrolle.
Massive Gesundheitsschäden, Verhaltensstörungen und eine erhöhte Sterblichkeit sind die Folgen.
In etwa 20 EU-Ländern ist die Haltung von Wildtieren im Zirkus deshalb schon lange verboten.
Für eine tierfreundliche Entwicklung fordern wir ein landesweites Auftrittsverbot auf kommunalen Flächen für Zirkusse mit Tieren.

Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen müssen einer einheitlichen Regelung unterliegen.

ZOO

Auch die reine Zurschaustellung von Tieren lehnen wir ab.
Kein Zoo kann Elefanten, Tigern oder Eisbären artgerechte Lebensbedingungen bieten.
Viele Zootiere zeigen Verhaltensstörungen – eine lebenslange Gefangenschaft zur Unterhaltung der Besucher stellt einen empfindlichen Eingriff in die spezifische Lebensweise dar und ist somit abzulehnen.

Zoologische Gärten können für eine Übergangsfrist als Unterbringungsort für ungewollte (insbesondere Exoten) und missbrauchte sowie verletzte oder behinderte Tiere verwendet werden, langfristig streben wir die Abschaffung dieser Einrichtungen zu Unterhaltungszwecken an.
Eine schrittweise Umstrukturierung dieser Einrichtungen hin zu betreuten Naturreservaten zur Hege und Pflege heimischer Tierarten kann weiterhin den begleiteten Besuch von Kindern, zum Beispiel in Form von Schulprogrammen garantieren, um den Kontakt zu Natur und Tier zu gewährleisten, den wir bereits in einer frühkindlichen Erziehung für besonders wertvoll und wichtig erachten.

DELFINARIUM

Weiterhin fordern wir eine umgehende Schließung des landesweit letzten Delfinariums in Duisburg.
Eine art- und verhaltensgerechte Unterbringung von Delfinen ist in Gefangenschaft nicht möglich.
Die sensiblen Meerestiere haben hohe Anforderungen an Wasserqualität und einen enormen Platzbedarf. Außerdem leiden die Tiere sehr stark unter Lärmstress, der während der Vorstellungszeiten aufgrund von Lautsprechern und Publikum, aber auch durch den permanenten Betrieb der Unterwasserpumpen nicht zu vermeiden ist.
Der Einsatz von Psychopharmaka zur Anpassung der Tiere an die tierschutzwidrigen Haltungsbedingungen und die über 60 Todesfälle von Meeressäugern seit Bestehen verdeutlichen, warum es in anderen Ländern wie Österreich, der Schweiz oder Großbritannien aus Tierschutzgründen bereits gar keine Delfinarien mehr gibt.

Deutschlandweit wurden von den ursprünglich 14 Delfinarien die meisten bereits bis in den 1990er Jahren geschlossen, zuletzt folgten das Delfinarium im Vergnügungspark Heidepark Soltau (2008) und im Allwetterzoo Münster (2013).

Es wird Zeit, dass auch in Duisburg das Leid der Delfine ein Ende findet.

 

Hier geht es zum Download als PDF:

Zoo-Zirkus-Delfinarium