Der Wolf: „Schutzstatus muss erhalten bleiben!“

Petition an Umweltminister Stefan Wenzel

Mit dieser Petition fordern wir den Erhalt des hohen Schutzstatus aller Wölfe, welcher sich durch die FFH-Richtlinie, dem Washingtoner Artenschutzabkommen und den Berner Konventionen, durch die verpflichtende Unterschrift der Bundesrepublik Deutschland, verankert und durch den §44 des BNatschG umsetzt.

Zur Sache:

Am 27. April 2016 wurde um kurz nach 20:00 Uhr der Wolf mit der wissenschaftlichen Bezeichnung „MT6“, von Wolfsbefürwortern und Fans liebevoll Kurti“ genannt, durch die Freigabe des niedersächsischen Umweltministers Stefan Wenzel und der niedersächsischen Staatssekretärin Almut Kottwitz, durch den Schuss eines Polizisten erschossen.

Die Goldenstedter Wölfin, welche laut Landwirten und Medien, ebenfalls als angebliche „Problemwölfin“ deklariert wurde, könnte nun, durch den vorangegangenen Präzedenzfall von „Kurti“, ebenfalls bedroht sein.

Zur Geschichte der Goldenstedter Wölfin:

Die Goldenstedter Wölfin fiel in der Vergangenheit durch eine hohe Anzahl von Nutztierrissen auf. Zu verschulden haben dies jedoch in vielen Fällen, die Nutztierhalter, welche ihre Tiere nicht ausreichend geschützt haben. Im Fall von Goldenstedt geht es vorrangig um Schafe von Tino Barth, einem großen Geflügelzüchter und Schafhalter. Seine Schafe halten sich im Naturschutzgebiet in Goldenstedt auf. Herr Barth hat aufgrund des Verlusts seiner Schafe und dem weiteren Schutz, über 15.000 € staatliche Subventionen erhalten. Zusätzlich wurden ihm zwei Herdenschutzhunde finanziert welche nach Einarbeitung eingesetzt werden konnten. Allerdings muss erwähnt werden, dass die Wölfin seit dem Anbringen von Wildkameras keine Schafe mehr gerissen hat, was den Gedanken nahelegt, das dort Machenschaften zugange sind um den Schutzstatus des Wolfes herabzusetzen. Es gibt Augenzeugen welche von wildernden Hunden, welche die Schafe rissen, berichten, so wie von einem schwarzen Schäferhund der dort scheinbar wild lebt. Weiter ist bekannt, dass bei Herrn Barth auf den Moorweiden ein Tierkadaver vergraben wurde und dies vermutlich erst die Wölfin anlockte.

Die Herdenschutzesel und Herdenschutzhunde von Herrn Barth, befanden sich während der Vorkommnisse nicht auf der Weide und auch die Zäune hatten nicht die Höhe wie die Presse angegeben hatte. Dies belegen und dokumentieren Fotos. So fehlte bei den Schafen von Herrn Barth, auf Teilen seiner Weidefläche, z.B. der Grabenschutz und zudem war der Zaun nicht ausreichend mit Strom gesichert. Zur Beweislage vor Ort, wurden Sachverständige einer Fachfirma zu Rate gezogen, um die Ursachen herauszufinden wie es zu den Schafsrissen überhaupt kommen konnte.

Zur Erklärung:

Wölfe gehen den Weg des geringsten Energieverlustes und daher sind Schafe auf einer schlecht und/oder ungeschützten Weide leichter zu reißen, als beispielsweise ein Reh und daher kann man diese Fälle sogar als „Anfütterung“ werten.

Jos de Bruin, einer der führenden Wolfsexperten Deutschlands, mit einer jahrzehntelangen Erfahrung sagt dazu: „Wenn ein Wolf zu oft solch positive Erfahrungen mit Nutztieren hat, wird es schwierig dies dem Wolf wieder abzugewöhnen. Allerdings zeigt dieses Beispiel, dass die „Probleme“ mit Wölfen, durch den Menschen meist „hausgemacht“ sind!“

Auch der Wolfskenner, Stefan Kunkel, welcher ebenfalls auf jahrzehntelange Arbeit mit Wölfen zurückgreifen kann sagt ganz klar: „Die mittlerweile nachgeholten Schutzmaßnahmen hätten schon viel früher erfolgen müssen und bisher sind bedauerlicherweise, außer einem Vergrämungsversuch mit Ultraschall, keinerlei Maßnahmen ergriffen worden um die Wölfin von den Nutztieren weg, hin zu Wildtieren zu bringen.

Beide Wolfskenner und Experten sind sich einig: „Die Ursachen müssen beseitigt werden, nicht die Wölfe!“

Durch den Fall Kurti, scheinen nun Weichen gestellt zu sein, welche diesen Schutzstatus herabsetzen könnten und zukünftig ein vereinfachtes Verfahren zur Aufnahme in das Jagdrecht oder auch einzelnen Abschüssen (eventuelles Beispiel die Goldenstedter Wölfin), gewährleisten.

Ein Schutz der Nutztiere ist aber möglich und wird nach Antragstellung sogar gefördert. Unter die Förderung fallen beispielsweise Herdenschutzhunde oder auch Schutzzäune mit sogenannten Lappen. Selbstverständlich sollte auch sein, wenn ein Schaden an Nutztieren entstanden und der Wolf nachweislich daran beteiligt ist, der Schäfer beispielsweise, so wie Herr Barth im oben genannten Beispiel, unverzüglich finanziell unterstützt werden muss.

Kompetente und seriöse Informationen über den Wolf, Herdenschutz und Schadenkompensation in Sachsen, Niedersachsen und Deutschland, kann man erfahren über das Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz www.wolfsregion-lausitz.de

Nach Pfingsten soll eine Petition an den Start gehen, welche unter dem Motto „Wir brauchen den Wolf hier nicht“ steht und daher ist es umso wichtiger, dass diese Petition so oft und weiträumig geteilt wird, wie nur irgend möglich, denn am Beispiel der vergangenen Abstimmung einer Kreistagung in Kirchlinteln zeigt das Ergebnis, dass man mit 99% von ca 200 Teilnehmern, „den Wolf dort NICHT will“.
Sie steht unter dem Motto: „Wir brauchen den Wolf hier nicht. Es ist Zeit das Experiment zu beenden. Der Preis ist zu hoch.”
http://wolfsmonitor.de/?p=2797

Hieß es nicht im September letzten Jahres bei einer Forsa-Umfrage, die im Auftrag des NABU durchgeführt wurde, noch, dass 80 % aller Deutschen die Rückkehr der Wölfe begrüßen würden? 78% sogar dann, wenn es dabei zu Problemen komme?

Am 11. September 2016 sind Kommunalwahlen in Niedersachsen. Bitte dort nochmals FÜR den Wolf abstimmen, indem die „richtige“ Partei gewählt wird.

Patricia Kopietz
(Leiterin des Bundesarbeitskreises gegen Jagd & Angeln der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei)