Unser Milch-Flyer

PM zu Bauernverband-eMail bzgl. Milch-Flyer

Pressemitteilung des Landesverbandes Ba-Wü

Am 23.07.2015 ging im Bundesvorstandssekretariat unserer Partei folgendes Schreiben des Landesbauernverbandes Baden-Württemberg ein:

„Sehr geehrte Damen und Herren,
leider müssen wir feststellen, dass Sie mit Ihrem Flugblatt „Die Wahrheit über Milch“ unwahre und verleumderische Behauptungen verbreiten, mit denen insbesondere unsere Milchviehhalter in ehrabschneidender Weise beleidigt werden. Schon alleine die pauschale und völlig aus der Luft gegriffene Behauptung, dass (alle – zumindest wird dieser Eindruck erweckt) Kälbchen nach wenigen Monaten getötet oder dass Kühe ihr Leben lang eingesperrt werden, zeigt, dass es Ihnen nicht um eine sachliche Information der
Bevölkerung geht, sondern nur darum mit Ihren Behauptungen Stimmung gegen die Tierhalter zu machen. Nur dadurch erreichen Sie auch, dass Sie auf sich aufmerksam machen, was wiederum Voraussetzung ist um entsprechende Spendengelder aquirieren zu können.

Sollten Sie die o. g. unwahren und verleumderischen Behauptungen weiterhin aufrecht erhalten, behalten wir uns weitere rechtliche Schritte vor. Auf die strafrechtliche Relevanz Ihrer Aussagen wird hingewiesen.

Gleichzeitig lasse ich Ihnen einen Faktencheck des Deutschen Bauernverbandes (s. Anhänge) zu Ihrer Horizonterweiterung zukommen.

Mit freundlichen Grüßen

H. Wenk
(stellv. Hauptgeschäftsführer)

Landesbauernverband in Baden-Württemberg
Referat Agrarpolitik und Agrarstruktur“

Dieses Schreiben ist offensichtlich nur ein weiterer plumper Versuch, die Verbreitung der Wahrheit über die Tierausbeutungsindustrie zu unterdrücken und Organisationen einzuschüchtern, die die Bevölkerung über die unhaltbaren Zustände, das ethisch nicht zu rechtfertigende Leid der Tiere sowie den Unsinn und die volkswirtschaftlich enorme Schädlichkeit der Tierausbeutung aufklären.

Selbstverständlich werden wir uns vom Bauernverband nicht einschüchtern lassen und unsere Aufklärungsarbeit unbeirrt fortführen. Erst am vergangenen Montag hat die ARD-Dokumentation von Edgar Verheyen, „Verheizt für billige Milch“, erneut eindrucksvoll die in unserem Milch-Flyer angesprochenen systembedingten Grausamkeiten der Milch-Industrie aufgezeigt.

Die ARD-Dokumentation hat zudem ein weiteres Problem thematisiert: Das artwidrige Kraftfutter, das benötigt wird, um die heutzutage geforderten, enorm hohen Milchleistungen zu erzielen, führt zu schwerwiegenden Erkrankungen bei den Kühen: Sogar Kälber sind oft schon erkrankt, aber spätestens nach ca. 4 Jahren ist kaum noch eine Kuh gesund und die meisten Tiere kommen dann zum Schlachter oder sind bereits in Tierkörperbeseitigungsanlagen gelandet und das, obwohl gesunde, nicht auf Leistung gezüchtete, sondern evolutionsbedingt widerstandsfähige Kühe bis zu 20 Jahre alt werden.

Dass Tiere ihr Leben lang eingesperrt werden, liegt nicht nur in der Natur der Milchindustrie, sondern in der der kompletten Tierausbeutungsindustrie, denn wenn die Tiere frei wären, könnte man sie nicht ausbeuten. Wenn der Bauernverband hier meint, man könne nicht von „eingesperrt“ sprechen, weil die Tierausbeuter die Käfige und Boxen (=Gefängniszellen für unschuldige Häftlinge) minimal größer gemacht haben, hat er nicht verstanden, was Freiheit bedeutet. Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz spricht sich für eine Abschaffung jeglicher Ausbeutung und Freiheitsberaubung aus, denn wirklich artgerecht ist nur die Freiheit.

Wir finden, der Bauernverband sollte sich ob der Zustände in den Tierfabriken seiner Mitglieder besinnen und erst einmal versuchen, zumindest die allerschlimmsten Missstände in der Tierhaltung zu beseitigen, bevor er sich erdreistet, solche Mails zu verschicken, in denen er mit „rechtlichen[n] Schritte[n]“ droht, um seine Kritiker mundtot zu machen.

Matthias Ebner
Bundesvorsitzender
Vorsitzender Landesverband Baden-Württemberg