Pressemitteilung zum Bericht vom 18.08.22 – HAZ / Ausbau des Südschnellwegs

Wie in der HAZ vom 18.08.22 berichtet wurde, entwickelt sich der beschlossene und stark umstrittene Ausbau des Südschnellwegs durch die Leinemasch zu einer noch nicht überschaubaren Kostenfalle.

Wir fragen uns, warum nach derzeitigem Wissensstand über Klimaveränderung, Energieengpässen und der nun bekanntgewordenen Kostenexplosion von ca. 360 Mio. Euro auf ca. 570 Mio. Euro ein derartiges Großprojekt überhaupt noch durchgeführt werden soll. Für den Ausbau müssen ca.13 Hektar Bäume und Sträucher in einem Landschaftsschutzgebiet gefällt werden, – das entspricht etwa 16 Fußballfeldern -.

Es ist eine Bauzeit von ca. 7 Jahren vorgesehen, die sich aber durch Engpässe bei Lieferketten und Materialien noch verlängern kann und aller Wahrscheinlichkeit auch verlängern wird. Dieses alles entspricht in keiner Weise der Verkehrsplanung der Zukunft, für die vom Großteil der Gesellschaft ein konsequenter Klima- und Umweltschutz sowie ein vernünftiger Umgang mit Ressourcen und Steuergeldern erwartet wird.

Und wofür das alles? Ziel sollte es doch sein, den Autoverkehr zu verringern und nicht eine überdimensionierte „Autobahn „ durch die Leinemasch zu bauen, die für viele Menschen einen Erholungsort und für Tiere und Pflanzen den notwendigen Lebensraum darstellt. Dass die Strecke dringend saniert werden muss, ist unbestritten. Die Maßnahmen müssen jedoch planvoll, zukunftsgerichtet und auf die Notwendigkeiten beschränkt sein, um das Landschaftsschutzgebiet nicht zu gefährden. In diesem Zuge sollten außerdem gut befahrbare und ausreichende Fahrradwege eingeplant werden. Diese wurden bei der derzeitigen Projektplanung vollkommen „vergessen“.

Wir fordern die amtierende Landesregierung auf, im Zusammenschluss mit der Bundesregierung dieses unsinnige Großprojekt zu stoppen und eine für Klima, Umwelt und nicht zuletzt den Steuerzahler befriedigende Lösung zu erarbeiten.

Bettina Petersen
Partei Mensch Umwelt Tierschutz
Landesverband Niedersachsen