Projekt Romania – Bukarest vom 26.02.- 04.03.2015

Erstellung eines Dokumentarfilmes der Partei MUT/ Tierschutzpartei

Catch/ Neuter/ Release- Projekt (Fangen, Kastrieren, Freilassen) in Braila in Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister Simionescu und Dog Rescue Romania DRR/ Dog rescue shelter/DRS von Rudi Hofmann.

Eröffnung der ersten Straydog- Klinik in Bukarest von Rudi Hofmann (DRR/DRS)

Im weiteren Verlauf verwendet werden die Abkürzungen: DRR (Dog Rescue Romania/ Klinik und ihre Programme) und DRS (Dog Rescue Shelter/ Tierheim) beide von Dr. Rudi Hofmann

Nach dem herzlichen Empfang am Flughafen Bukarest durch die internationalen Unterstützer- SPCA international (Lori Kalef/ program manager und Meredith Ayan/ executive director aus NY und Canada), ETN – Europäischer Tier- und Naturschutz e.V. (Julia Vasbender aus Deutschland) und Kristin Sundby (Campaign for spay and neuter Dog Rescue Shelter aus Norwegen) des Projektes (DRR/DRS) und Claudia Buthenhoff- Duffy und Bettina Jung von der Partei Mensch Umwelt Tierschutz ging es in 2 Autos und mit unserem rumänischen Kamera- Team direkt weiter nach Braila, das 300 km entfernt von Bukarest im Südosten Rumäniens, an der Grenze zu Moldawien liegt.

Dort hat bereits eine wirklich bahnbrechende Entwicklung über Monate stattgefunden:

DRR/DRS Rudi Hofmann hat es geschafft, ein öffentliches Tierheim mit ehemals katastrophalen Verhältnissen zu einem gut erträglichen Ort für eingefangene Hunde zu machen und effektive Kastrations- und Vermittlungsprojekte zu installieren und Tötungen zu stoppen- mit dem Einverständnis des Bürgermeisters Simionescu!

Wie bisher meines Wissens nie vorher in Rumänien geschehen, begab sich in Begleitung der rumänischen Presse der Bürgermeister mit seiner Vize- Bürgermeisterin IN DIESES SHELTER um uns zu empfangen und über die weiteren Planungen und Projekte zu diskutieren!

Welche Ehre für die Streuner und für Rudi Hofmann!

Wir begutachteten und dokumentierten die Zwinger mit guter Ausstattung, die den Tieren unterschiedliche Ebenen zum Liegen und Spielen erlauben. Im Anschluss fand der gemeinsame Meinungsaustausch in den Räumlichkeiten auf dem Gelände statt.

Der Bürgermeister brachte seine Wertschätzung für die international unterstützte Arbeit deutlich zum Ausdruck. Die Kastrations- und Adoptions- Projekte seien effektiv und anerkannt, immer mehr auch in der Bevölkerung. Auf nachdrückliches Fragen der Delegation wurde geantwortet, dass selbst einem Wiederaussetzen der kastrierten Streuner im Rahmen der Gesetzeslage sehr offen gegenüber gestanden wird. In naher Zukunft soll das Tierheim nur noch der Betreuung und Versorgung besonders bedürftiger und kranker Tiere dienen, für die im Anschluss auch Adoptanten gesucht werden.

Außerdem war dem Bürgermeister – hier sprach er für seine Bürger – wichtig, dass aggressive Tiere, die es nicht allzu häufig gäbe (die auch aufgrund ihrer Erkrankungen entsprechend agieren können) einen Ort außerhalb dem öffentlichen Raum erhalten. Hier konnten wir unterstützend einbringen, wie wichtig ein Wiederaussetzen der kastrierten freundlichen Hunde ist, die den Menschen schon bekannt sind und als Platzhalter fungieren, so dass Zuwanderung von völlig verwilderten Streunern eingedämmt wird.

Projekte zur Aufklärung der Bevölkerung laufen bereits und werden ausgebaut. Es gibt schon Begegnungstage, in denen gerade Kinder mit Eltern und Großeltern eingeladen werden, mit den Streunern des Shelters Kontakt aufzunehmen. Hier wird auch massiv auf die Notwendigkeit der Kastrationen von Tieren mit Besitzern und der Tiere von den Straßen eingegangen!

Um die Effektivität der schon realisierten Projekte noch zu erhöhen bot unser Parteimitglied, die Dokumentarfilmerin Claudia Buthenhoff- Duffy, ihr Know how als Koordinatorin zur optimalen Ausnutzung Europäischer Fördermittel an. Sie brachte ganz konkreten Vorschläge, die auf große Begeisterung bei allen Beteiligten, vor allem beim Bürgermeister, stießen. Außerdem stellte der ETN in Aussicht, ein Tierärzteteam zu entsenden, was in Kürze in Zusammenarbeit mit Dr. Rudi Hofmann 500 Hunde kastrieren werde. Auch die anderen Unterstützer sagten finanzielle Unterstützung zu!

Am Samstag, den 27.2. dann erlebten wir ein weiteres Highlight im Kampf um die Strassenhunde:

Die erste Strassenhunde – Praxis mit Klinik in Bukarest von Dr. Rudi Hofmann wurde mit gigantischen Presseaufmarsch und in Anwesenheit des Bürgermeisters von Sektor 3, Herrn Negoita feierlich eröffnet. Dieser brachte seinen Respekt für die Leistungen des Teams um Rudi Hofmann zum Ausdruck.

Auf allen Sendern und in der örtlichen Print- Presse wurde berichtet – auch über das neu eingeführte Programm der therapeutischen Schulung für Akupunktur unsers Bundesvorstandsmitglieds Bettina Jung. In Rumänien kennt man die Therapie durch Akupunktur. Diese blieb aber bisher ausschließlich den Menschen vorbehalten.

Bettina Jung hatte schon im August 2014 einigen Hunden im Dog Rescue Shelter mittels Akupunktur Linderung verschaffen können. Sie akupunktierte vor laufenden Fernsehkameras und den Augen des Bürgermeisters misshandelte, verletzte, und dadurch im Bewegungsapparat eingeschräkte oder annähernd gelähmte Hunde und stellte ihren Plan vor, das Team der Klinik in diesem Therapie- Bereich zu schulen und zu befähigen, diese effektive, kostengünstige und überall (selbst direkt auf der Strasse) anwendbare Therapie- Methode für die Streuner nach Rumänien zu bringen! Das Angebot, kostenfrei Hunde in der Praxis von Rudi Hofmannbehandeln zu lassen, hat nach der Ausstrahlung der TV- Berichte am Sonntag sehr viele Hundehalter angezogen. Dieses wurde auch mit den ersten Schulungseinheiten des Ärzteteams verbunden.

In den nächsten Monaten wird dieses Programm fortgeführt und Bettina Jung vor Ort weiter unterrichten.

Der Bürgermeister von Sektor 3, Herr Negoita musste sich allerdings auch einigen unangenehmen Fragen stellen. Die Delegationsreise unserer Partei im August 2014 diente der Kontaktaufnahme und der Recherche vor Ort. Im Anschluss wurde die Arbeit des Dog R escue Romania und des Dog R escue Shelters massiv von uns unterstützt. Beispielsweise schrieb Bettina Jung 2 Briefe an Herrn Negoita mit der dringlicher werdenden Bitte, endlich zu ermöglichen, dass das an die Klinik angeschlossene Tierheim endlich an Wasser und Strom angeschlossen werde! Antworten blieben aus- diese wurden allerdings direkt vor Ort eingefordert! Offiziellversprach der Bürgermeister, sich massiv dafür stark zu machen, dass diese Anschlüsse realisiert werden. Er erinnerte sich sogar daran, dass diese Briefe aus Hamburg kamen – ganz unter gegangen sind sie also nicht!

Für das weitere Vorgehen in der Streuner – Problematik in Sektor 3/ Bukarest bot Claudia Buthenhoff – Duffy ebenfalls ihr Knowhow als EU-Fördermittel-Koordinatorin an. Bei Redaktionsschluss stellte sie im Bürgermeisteramt ein modifiziertes Projekt ähnlich wie in Braila vor, das an die lokalen Verhältnisse in Bukarest angepasst wurde. Das Team des Bürgermeisters, das EU-Projekte beantragt und durchführt, verstand sofort, war begeistert und zur Zusammenarbeit bereit. Nun werden rechtliche Möglichkeiten ebenso wie Förderstrukturen geprüft und Bürgermeister Negoita wird entscheiden, wie seine Haltung dazu ist.

Auch hier läßt sich das Fazit ziehen- es wurde gemeinsam viel erreicht und Nachhaltiges geschaffen, was nicht ohne Wirkung bleiben wird für das übrige Land und hoffentlich darüber hinaus!

All dies wird eine Vorbildfunktion haben, es wird zeigen, was alles möglich ist, es wird Modellcharakter haben…

Am 28.2. wurde das beeindruckende Tierheim von Rudi Hofmann besucht, der es geschafft hat, ein unbelebtes Feld in eine Oase für ehemals ungeliebte Strassenhunde zu errichten. inzwichen gibt es sogar einen großen Spielplatz, der begeistert zum Toben und Tollen in Gruppen genutzt wird. Die internationalen Unterstützer verfassten eine gemeinsame offizielle Note betreffend unserer Absprachen für Herrn Simionescu (Bürgermeisters von Braila), die er in der nächsten Sitzung seines Stadtrates zur Vorlage bringen wird.

Diese war gerade fertig, die Sonne schon untergegangen und die internationalen Supporter auf dem Weg in ihre Hotels, als sich die Ereignisse überschlugen:

Ein Notruf bei Dr. Rudi Hofmann ging ein und Claudia Buthenhoff – Duffy und Bettina Jung fuhren gemeinsam mit ihm zu dem Einsatz nach Fundulea, knapp 1/2 Autostunde entfernt.

Es handelte sich um eine auf freiem Feld liegende Ansammlung verfallener Produktionshallen, die wohl ursprünglich eine Art Fabrikhalle mit Nebengebäude gewesen sein m üssen , jetzt aber von einem privaten Shelter mit Unterstützern/ Spendern betrieben wird. Circa 10 lokale Tierfreunde waren vor Ort und zeigten uns aufgebracht die entsetzliche Situation, unter denen die Tiere existieren mussten. Sie hatten 10 tote Hunde entdeckt- 6 davon in Säcken und teils auch frei zugänglich liegend direkt am Gebäude. Außerdem 2 Kadaver, die innerhalb der Hallen unter den auf ihnen hausenden Hunden im Erdboden vergaben waren. 2 tote Hundefanden wir gemeinsam in der Halle in Säcken in einem Reifenstapel.

Die Situation war schockierend und traumatisierend! Kaum ein Hund, der dort vegetierte, war in einem halbwegs akzeptablem Zustand – weder körperlich, noch seelisch. Fast alle halb verhungert und mit schlimmen Hauterkrankungen. Kaum Futter war zu sehen in keinem der Gebäude, stattdessen vergammelte Knochen in Säcken.

Der Gestank in den Hallen, trotz der Belüftung durch ausschließlich fensterlose riesige Fensterlöchern und nicht vorhandener Türen, war unbeschreiblich – Kot, Urin, Angst und Tod!

Die Polizei, die von den Tierfreunden hinzu gerufen wurde, nahm 2 tote Hunde in verplombten Säcken mit zur Obduktion.

Zu Redaktionsschluss war noch keine Lösung für die Problematik in Sicht, aber alle Beteiligten arbeiten zurzeit fieberhaft daran, eine gangbare und schnelle Rettung zu ermöglichen.

Bettina Jung flog am 1.3. zurück nach Deutschland, Claudia Buthenhoff- Duffy befindet sich zur Stunde in Gesprächen mit den Behörden und weiteren hochkarätigen internationalen Kontakte bis zu ihrem Heimflug.

Das Fazit dieser Reise:

Es gibt in Rumänien und auch in Deutschland kriminelle und dubiose Menschen, die sich am Leid der Strassentiere und der finanziellen Hilfe der ausländischen Bevölkerung bereichern und auch viele Menschen, die sich komplett überfordern mit ihrer Hilfsbereitschaft vor Ort.

Was hier genau zu der Dramatik, die wir in der privaten Auffangstation beispielsweise gesehen haben geführt hat, ist (noch) nicht erkennbar. Das Land, auf dem das Auffanglager steht, ist von jemand anderem als dem Bestitzer der Hunde gepachtet – die Verquickungen und die Rechtslage sind dramatisch. Die Neigung der Behörden, Tierquälerei konsequent zu Verfolgen und Missstände sowohl in staatlichen als auch privaten Sheltern gleichermassen aufzudecken, geht gen null.

Leidtragende sind einmal mehr die Hunde!

Es wurde aber auch gesehen und erlebt, dass es möglich ist, effektiv und nachhaltig die Situation der Streuner mittels der beschriebenen Programme zu verbessern und zu lösen!

Es kann mit Adoptionsprogrammen und Aufnahme der Tiere zwar akut geholfen und unterstützt werden – die Lösung KANN nur Catch/Neuter/Return sein und MUSS politisch gewollt und konsequent umgesetzt werden.

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz setzt sich weiter nach Kräften für zielgerichtete Unterstützung der Kastrationsprojekte und die Durchsetzung von Catch/ Neuter/ Release ein und für die großartige Arbeit von Menschen, die zielorientiert in diese nachhaltige Richtung arbeiten.