Radikalschnitt im Park Kortensbusch mit Folgen für Tier und Mensch

Am 20. Februar erhielt die BGSt. ein emotionales Anschreiben aus NRW.

Die BGSt. hat darauf sofort geantwortet: „Danke für Ihre Zeilen, die ich aufmerksam gelesen habe. So wie Sie bin ich entsetzt. Nicht nur das man den Tieren ihren Lebensraum zerstört hat, nein, auch das liebevolle Engagement von Ihnen und ihrer Schwester wurde mit Füßen getreten und das von Ihnen angeschaffte Zubehör für die Vögel wurde einfach vernichtet. Ihren Brief habe ich an zwei meiner Mitarbeiterinnen in NRW weitergeleitet.“

Dann ging alles sehr schnell und die BGSt. erhielt folgende Antwort von der Adressatin, Manuela Hentschel, deren Namen wir veröffentlichen dürfen: „Gestern hatte ich das Glück, dass ein Mitarbeiter von der Tierschutzpartei in Wuppertal Vohwinkel war und spontan vorbei kam. Auch er war entsetzt, als er das sah und hat Fotos gemacht. Wirklich ein schlimmer Anblick und viele Vögel haben sich zurückgezogen. Aber wir geben nicht auf und machen weiter. Ich hoffe es gibt jemanden der die Verursacher zur Besinnung bringt, damit es nicht überall passiert.“

Der Leiter der Regionalgruppe Bergisches Städtedreieck für die Partei Mensch Umwelt Tierschutz, Sascha Stinder, hatte gestern mit der Zeitung gesprochen und direkt eine Pressemitteilung verfasst.

„Auch wenn wir den Radikalschnitt zusammen mit Frau Hentschel nicht mehr ungeschehen machen können, so hoffen wir doch, dass in anderen Städten und Kommunen viel sensibler in Parkanlagen mit dem vorhandenen Baum- und Strauchbestand umgegangen wird und die Zeilen von Frau Hentschel, einer verantwortungsvollen Bürgerin, zu Herzen gehen“, so die BGSt..

Schreiben von Frau Manuela Hentschel, Wuppertal, vom 20.02.2018:
„Guten Tag,

ich möchte gerne kurz ein Erlebnis schildern, das ich heute erfahren musste. Ich füttere jeden Morgen, gemeinsam mit meiner Schwester in einer über 1/2 Kilometer langen Parkanlage Vögel. Es gibt verschiedene Bäume und Sträucher an denen die Vögel schon warten. Wir hängen Eisenringe, Meisenknödel, Nussstangen, Steufutter, Obst und Nüsse erc. auf, sowie an 3 Stellen Trinkwasser. Diese Fütterung kosten uns pro Tag ca. 5-7 Euro. 35€ in der Woche, 140€ im Monat (im Winter). Dies machen wir weil ja eh festgestellt wurde, das es zu wenige Vögel gibt. Wir werden dafür belohnt mit: Meisen, Finken, Rotkehlchen, Eichhörnchen, Amseln, Elstern, Krähen, Tauben, Mäusebussard und schließich auch einen Buntspecht. Nun waren heute die Leute da, die den Park manchmal in Ordnung bringen. Entweder von der WSW oder ESW in Wuppertal. Der Park führt rund um den Kortensbusch. Als ich heute mittag dort herging traute ich meinen Augen nicht. Überall wurde ein totaler Radikalschnitt verübt. An fast allen Bäumen (wo schon kleine Blätter und Knospen waren) wurden ALLE Äste abgesägt und nur der Stamm steht noch. Egal ob Minibäume oder Große. Zudem wurden alle Buchsbaumsträucher/ Hecken bis fast auf den Boden zurückgeschnitten. Das heißt, alle Verstecke und Plätze für die Vögel sind weg. Es ist so traurig. Das ganze Futter von Morgens und die Meisenringe etc. sind mit weggeworfen worden. Auch 3 Tonschalen die als Behälter gedient haben- einfach weg. Umso trauriger, weil vor 2 Jahren einige Schritte entfernt ein beträchtliches Stück mit Baumbestad und Hecken etc. Gerodet wurde, wegen einer Bombe die ausgegraben werden sollte. Das Stück wurde jefoch nie gesperrt, noch bearbeitet. Danach war nie wieder jemand da und alles gerodete liegt dort brach. Leider wurde damit auch die Heimat von Rehen, Wildkainchen, Salamander, Füchsen und Co zerstört. Für nichts! Ich wüßte deshalb gerne: ist solch ein radikaler Rückschnitt zur jetzigen Zeit nötig? Warum nimmt man in keinster Weise Rücksicht auf die Vögel und legt wenigstens die Futteranhänger und Schüsseln irgendwohin? Ich bin echt entsetzt. Was kann ich tun? Ich weiß, dass Sie nicht alle Fragen beantworten können, aber es wäre eine Reaktion darauf schön. Vielen Dank!“

Manuela Hentschel, Wuppertal