Randnotiz anlässlich der IAA in Frankfurt (Internationale Automobilaustellung)

Israels Weg in die Unabhängigkeit von Erdöl

Die Türkei, Ägypten und Jordanien waren bis vor kurzem noch die einzigen muslimischen Staaten, in denen sich ein Israeli aufgrund von Friedensverträgen, Abkommen und amerikanischem Einfluss relativ frei bewegen konnte. Die neuen Machthaber verfolgen eine andere Politik als die alten despotischen, aber berechenbaren Garanten. In diesen Israel umschließenden Ländern mehren sich die antiisraelischen Stimmen, die einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen fordern. Dem Land Israel droht eine regionale Isolation bei dem Verlust seiner einzigen Verbündeten und zeigt Schwäche, klagt Oppositionsführerin Zipi Livni.

Doch selbst umringt von Feinden geben die Israelis nicht auf. Im Laufe ihrer Geschichte haben sie gelernt, auch in ausweglosen Situationen den Blick auf die Zukunft zu richten und das Beste daraus zu machen. Ein wichtiger Schritt ist die Unabhängigkeit von Öl.

Während man in Deutschland destruktiv über die Pleiten europäischer Staaten samt durchlöcherte Rettungsschirme diskutiert und sich damit lediglich auf Symptome konzentriert, gelingt den Israelis mit der Umsetzung einer neuen Energiepolitik Ursachen für viele Konflikte zu beseitigen.

Das Unternehmen Better Place will eine flächendeckende Infrastruktur mit Batteriewechselstationen für den Massenbetrieb von Elektroautos in Israel aufbauen. Vorgesehen ist ein Leasingpaket, das ein Elektroauto eines beliebigen Herstellers, eine Batterie und die Wiederaufladung beinhaltet. Derzeit wird das Elektroauto Fluence ZE von Renault mit einer Reichweite von ungefähr 160 km angeboten.

Gegründet hat die Fima der SAP-Veteran und Chuzpe Shai Agassi, der damit die Energieprobleme seines Heimatlandes zu beseitigen hofft.

Die Elektroautos sollen aus umweltfreundlich erzeugtem Strom aus Windkraftanlagen und Solarkraftwerken angetrieben werden.