Rekordbrände am Amazonas

Auf den Satellitenbildern sind die endlosen Rauchschwaden deutlich sichtbar. Der Regenwald am Amazonas steht in Flammen. Über 72.000 Brände wurden dieses Jahr schon gezählt, aktuell wüten die Feuer so schlimm wie noch nie. Über São Paulo verdunkelt sich der Himmel.

Vor allem seit Dienstag haben sich die Brände noch einmal deutlich ausgeweitet. Grund ist nicht nur die Trockenheit, sondern auch gezielte Brandstiftung. Seit der wirtschaftshörige Rechtsextremist Bolsonaro in Brasilien im Präsidentenamt ist, haben Bergbau und Agrarindustrie freie Hand. Es wird vermutet, dass Rinderzüchter hinter den Bränden stecken. Sie wissen, dass sie keine Strafe zu fürchten haben und wollen nun vollendete Tatsachen schaffen. Je weniger Regenwald, desto mehr Platz für ihre Viehweiden. Und so haben sie zu einem „Tag des Feuers“ aufgerufen – unverhohlene Ermutigung zur Brandstiftung. Bolsonaro, der sich selbst „Captain Chainsaw“ nennt, lacht darüber nur und meint, es sei eben Waldbrand-Saison. Noch verrückter: er beschuldigt Umweltschützer, die Brände selbst gelegt zu haben!


Ein solcher mutwillige Umwelt- und Klimafrevel macht einfach fassungslos. Mit diesen Verbrechern macht die EU-Kommission gemeinsame Sache, wenn sie den Freihandelsvertrag mit den Mercosur-Staaten in Kraft treten lässt. Es wurde versprochen, man werde Druck ausüben, wenn Brasilien die Entwaldung nicht bekämpfen sollte. Die Kommission täte also gut daran, die aktuell laufende Festlegung von letzten Details des Assoziierungsabkommens jetzt abzubrechen und unmissverständlich dazu aufzufordern, die Brandrodung sofort einzustellen.