Rettet Robo-Delfin echte Delfine aus Gefangenschaft?

Viele Menschen fühlen sich ihnen verbunden und die meisten davon wünschen sich nichts sehnlicher, als sie wenigsten einmal im Leben live zu sehen und zu erleben. Die Delfine. In Deutschland gibt es heute noch 2 Delfinarien, in Duisburg und Nürnberg.

Vollgepumpt mit Psychopharmaka und anderen Medikamenten, schwimmen sie Tag und Nacht in kleinen Becken herum. Warten auf die Trainer*innen, die ihnen das gefrorene Essen reichen, nachdem sie die kleinen Übungen erfolgreich absolviert haben, warten auf die Besucher*innen, die begeistert und klatschend drumherum sitzen und die antrainierten Kunststücke bestaunen. Artgerecht? – ist es lange nicht. Glücklich? – sind die Delfine auch nicht. Lernen? – tun wir auch nichts.

Währen in Frankreich bereits 2017 ein Haltungsverbot ausgesprochen wurde und in diesem Jahr ein Gesetz zum Verbot von Delfinarien beschlossen wurde, Kanada im Jahr 2019 ein Verbot der Haltung von Delfinen aussprach, führt Deutschland wie bei vielen anderen Tierschutzthemen immer noch stur sein Programm durch.

Es gab Zuchtskandale, die Lagune im Nürnberger Tiergarten steht in der Kritik, seit Jahren protestieren Tierschützer*innen und auch prominente Menschen aus Deutschland gegen die Haltung von Delfinen in den Parks und Fordern die Schließung.

Ein Roboter-Delfin könnte nun die Zukunft von Delfinarien sein. Täuschend echt bewegt er sich geschmeidig durch das Wasser, sein Aussehen lässt nicht vermuten, dass dies nur eine Maschine ist.

Ein neuseeländisches Unternehmen hat einen solchen Prototypen für einen Delfin-Roboter entwickelt.

Ist dies also die Lösung? Ein solcher Robo-Delfin kostet um die 3-5 Millionen Euro. Tiergarten-Direktor Dag Encke findet es sinnlos und er halte gar nichts davon.

Delfinarien sind Auslaufmodelle. Pure Tierquälerei und auch nicht artenschutzfördernd, da bisher keine erfolgreiche Auswilderung von Delfinen stattfand. Zuchtprogramme sind Misserfolge. In zu vielen Fällen sterben die Jungtiere nach der Geburt oder die Muttertiere wenden sich von ihren Jungen ab. Gefangene Delfine begehen Selbstmord und verletzen sich selbst und gegenseitig, da sie aus verschiedenen und fremden Familiengruppen stammen.

Delfine pflegen enge und soziale Bindungen im Familienverbund. Sie verbringen ihr Leben damit, auf der Suche nach Futter zu sein, schwimmen dadurch hunderte Kilometer durch die Meere und Ozeane, treffen andere Delfingruppen zur Paarung u. ä. All dies ist in einem kleinen Betonbecken, auch wenn man es mit dem Wort Lagune verschönern möchte, nicht möglich.

Ein Roboter-Delfin braucht diese Bewegung nicht, er braucht kein Futter, er muss nicht artgerecht gehalten werden. Wir Menschen wollen Unterhaltung. Das kann er uns geben. Wir können ihn bestaunen. Wir können evtl. auch von ihm lernen.

Er wird nicht mit Booten auf dem Meer mit seinen Familienangehörigen zusammen in eine Bucht (wie zum Beispiel in Taiji, Japan) getrieben und auf brutalste Weise gefangen genommen und muss die Schreie seiner Liebsten mit anhören, wenn sie ermordet werden, weil sie zu alt sind für den Verkauf an Delfinarien auf der ganzen Welt.

Wer Delfine glücklich und artgerecht erleben möchte, kann sich eine Whalewatching-Tour bei einen der vielen Anbieter buchen, doch auch hier bitte Vorsicht! Es gibt einige, die auf Massentourismus aus sind.

Artgerecht ist nur die Freiheit! Wir fordern die beiden Zoos mit Delfinarien in Deutschland und alle weltweit auf, ihre Zuchtprogramme sofort zu beenden und sich Frankreich und Kanada anzuschließen, die dort lebenden Delfine in Meeresrefugien unterzubringen, damit sie tatsächlich wieder ausgewildert werden können.

Wir bitten euch dringendst darum: Kauft keine Tickets! Unterstützt keine (Reise-)Unternehmen, die Werbung für solche Parks betreiben!

Was haltet ihr außerdem von Roboter-Delfinen? Würdet ihr es begrüßen, einen echt-aussehenden Roboter-Delfin in einem Zoo oder einem Einkaufscenter zu betrachten statt der Freiheit beraubter Wildtiere?

Wenn auch ihr ein Ende von Delfinarien (mit echten Delfinen) wollt, dann werdet jetzt Mitglied und bringt euch z. B. in unserem BAK „Tiere in der Unterhaltungsbranche“ ein:
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