„Robben-Massaker in Kanada“

Zweifellos kann sich kein Land auf der Welt rühmen, mit Tieren human umzugehen. Was aber das jährliche kanadische Massaker an Robben betrifft, so ist es schwerlich an Grausamkeit zu überbieten, wird doch beim Erschlagen der wehrlosen Tiere sogar in Kauf genommen, dass sie, halbtot, noch stunden- oder tagelang unendliche Qualen erleiden, bis sie der Tod erlöst. Man kann so etwas nur als Gipfel der Niedertracht bezeichnen, ebenso das Häuten der Tiere bei lebendigem Leib.

Unfassbar, mit welcher Abgebrühtheit die kanadische Regierung die jährlichen weltweiten Proteste zurückweist und nicht davor zurückschreckt, die Tötungsquoten noch zu erhöhen Über 338.000 Tiere müssen in diesem Jahr ihr Leben lassen, und damit 55.000 mehr als im Vorjahr.

Erst durch massive wirtschaftliche Einbußen wird man bereit sein einzulenken; daher ist zu hoffen, dass der Plan des EU-Parlaments, ein Einfuhr- und Handelsverbot für Robbenprodukte zu erlassen, nicht – wie schon oft geschehen – durch Ausnahmen verwässert wird!

Was Deutschland betrifft, so ist daran zu erinnern, dass man bereits im Jahr 2006 – nach der Übergabe von 20 000 Unterschriften an die Bundesregierung – mit einem Gesetz zum Verbot von Robbenprodukten Vorreiter hätte sein können. Aber im Tierschutz wurde die Bundesrepublik mehr und mehr zum Schlusslicht.

Mittlerweile liefen uns die USA, die Niederlande und Belgien mit Einfuhrembargos den Rang ab – eine Tatsache, die Herr Dr. Peter Jahr, tierschutzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, unterschlägt, wenn er in seiner Presseerklärung zum Thema behauptet, die Bundesregierung ginge – aufgrund der Absprache Herrn zu Guttenbergs und Frau Aigners – mit ihrem nationalen Gesetzesvorhaben in der EU mit gutem Beispiel voran! Weder in diesem Fall noch in irgendwelchen anderen tierschutzrelevanten Bereichen kann sie sich zugute halten, beispielhaft vorangegangen zu sein.

„Herr Jahr versucht“, so der Vorsitzende der Partei Mensch Umwelt Tierschutz, Stefan Bernhard Eck, „auf billigem Wege das desolate Image der Bundesregierung – zumal der CDU/CSU – in Sachen Tierschutz aufzupolieren. Wer jedoch gleichzeitig zulässt, dass auf Druck von Lobbyisten, allen voran Hühnerbaronen und anderen Profiteuren von Tierausbeutung, der heimische Tierschutz verraten wird, sollte bei den beiden diesjährigen Wahlen abgestraft werden.“

Margret Giese

Partei Mensch Umwelt Tierschutz – Die Tierschutzpartei –
Bundesgeschäftsstelle, Abteilung Presse-Arbeit
Fritz-Schumacher-Weg 111, 60488 Frankfurt/Main