Rumäniens sanfte Hunde / Teil 2

Bundesvorsitzende Barbara Nauheimer reiste erneut nach Rumänien

Vom 07.01. bis 10.01.2014 war ich erneut in Buzau, Rumänien, um mit dem Leiter des sog. Central-Shelters (örtliches Unterbringungslager für Streunerhund) das Schicksal der dortigen Hunde zu besprechen. Leider musste ich erfahren, dass nicht alle Hunde gerettet werden können. Man teilte mir mit, dass stets ein Drittel der Hunde getötet werden müsse, um Platz für neue Streunerhunde zu schaffen. Das Gesetz verlange es.

Zwar ist dies, meiner Kenntnis nach, nicht zutreffend, da der jeweilige Bürgermeister einer Stadt oder Gemeinde darüber entscheidet, ob getötet wird oder nicht. Scheinbar, um der Bedeutung seiner Worte Ausdruck zu verleihen, wurden drei Tage nach meinem Besuch 11 Hunde getötet.

 

Wie bereits bei meinem letzten Besuch in Buzau konnte ich wieder einem Hund ein Zuhause bei mir geben. Einen weiteren, kleinen Hund aus dem Central-Shelter konnte ich in einem privaten Tierheim, in der Nähe von Buzau, unterbringen.

Während meines Rumänienaufenthaltes führte ich auch Gespräche mit zwei engagierten rumänischen Tierschützerinnen, die sich Hilfe erbaten für den Bau eines zweiten privaten Tierheims in Buzau. Ein solches Projekt muss indes gut überlegt werden. Die mögliche Anzahl der zu rettenden Tiere wird schnell erreicht sein und ein Leben hinter Gittern ist kein artgerechtes Hundeleben. Zwar könnte man sicher auch ein Auslaufgelände schaffen, das für Hundegruppen Bewegung und Spielmöglichkeiten bietet, dennoch wird es für die Tiere immer ein Leben im Gefängnis bleiben. Auf adoptionswillige Rumänen darf man nicht hoffen und wie lange wird die Adoptionsbereitschaft in anderen Ländern noch anhalten? In Norwegen soll bereits ein Gesetz erlassen worden sein, das die Einfuhr rumänischer Hunde verbietet.

Eine wirkliche Lösung wird nur auf dem steinigen und leider langwierigen politischen Weg zu erreichen sein. In Europa darf es einfach nicht möglich sein, gesunde Heimtiere zu ermorden. (Tiermorde insgesamt gehören abgeschafft! Bis dahin ist der Weg im Bewusstsein der Menschen und in der Praxis jedoch noch weit….) Gesetze, die die Tötung verbieten, gibt es, aber wie leicht sie zu umgehen sind, zeigt uns das EU-Land Rumänien.

Schande für Rumänien, Schande für die EU!

 

Falls Sie mit dem Gedanken spielen, einen rumänischen Straßenhund zu adoptieren, dann wenden Sie sich direkt an Frau Nauheimer, Tel.: 08152 / 925326

E-Mail von Frau Nauheimer an Vorstandssekretariat / 14.01.2014: „Habe ganz schreckliche Nachrichten. Heute morgen wurde ein Drittel der Hunde im Centralshelter getötet, so wie der „Tierheim“-Leiter es angekündigt hatte. Ich bin völlig fertig. Ich habe alle Hunde gesehen und zu wissen, dass sie erschlagen wurden, ja erschlagen, nicht euthanasiert. Ich bin völlig down. Heute um 7:00 machte der Leiter des „Tierheims“ in Buzau seine Ankündigung wahr. Ein Drittel der Hunde wurde getötet, erschlagen, obwohl er die Zusage hatte, dass noch viele Hunde heraus geholt werden.“

(Barbara Nauheimer)

Rumäniens sanfte Hunde: Bundesvorsitzende Barbara Nauheimer nimmt Kontakt auf zum Bürgermeister von Buzau. Ein persönlicher Gesprächstermin ist geplant.

Brief an den Bürgermeister Herrn Boscodeala / 18.01.2014