Der Leserbrief wurde gekürzt am 04.04.2018 in der Freien Presse veröffentlicht. Danke!

Sachsen rüstet sich mit Fallen und Eingreiftruppe gegen Afrikanische Schweinepest

Leserbrief an die Freie Presse auf Beitrag vom 03.03.: Sachsen rüstet sich mit Fallen und Eingreiftruppe gegen Afrikanische Schweinepest

Zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinpest – derzeit ist im Freistaat noch kein einziger Fall bekannt – dürfen in Sachsen laut dem geänderten Jagdgesetz Wildschweine nun auch mit Fallen gefangen werden.

Trotz Wissen, dass die Fallenjagd umstritten ist, ist sie seit kurzem wieder in Sachsen möglich. Man weiß, dass es unschöne Bilder geben wird. O-Ton eines Jägers: „Die Lebendfalle funktioniert wie ein Zwinger, in den die Tiere durch Köder gelockt und dann erschossen werden. Eine ganze Rotte, also bis zu 30 Tiere, passt in solche Holzbauten hinein. Das Erschießen der Wildschweine kommt in dieser Situation einer Exekution gleich.“

Für mich als empathischer Mensch mit einem gesunden Vorstellungsvermögen ist diese Methode einfach nur abartig und abstoßend und sie gleicht einem Massaker an Unschuldigen, die exekutiert werden sollen, ohne das sie etwas verbrochen haben. Ganz besonders schlimm finde ich, dass man in Sachsen mit der Fallenjagd Erfahrungen sammeln möchte, obwohl diese umstrittene Jagdmethode selbst in Jägerkreisen kritisiert und bekannt ist und vor der sächsischen Gesetzesänderung nicht angewandt werden durfte.

Zu „verdanken“ haben wir diese zusätzliche und als umstritten bekannte nunmehr erlaubte Jagdausübung den beiden Volksparteien CDU und SPD, die mehrheitlich im sächsischen Landtag dafür gestimmt haben. Vielleicht auch in dem Bewusstsein, es sind ja NUR Tiere?

Sabine Jedzig
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