Schlachten im Akkord

Fehlbetäubungen an der Tagesordung

Laut web.de vom 21.06.2012 hat die Bundesregierung nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ schwerwiegende Zwischenfälle bei der Tötung von Schweinen und Rindern auf deutschen Schlachthöfen festgestellt.

In Deutschland wird in den rund 5100 zugelassenen Schlachthöfen im Akkord gearbeitet; nach wie vor kommt es zu Fehlbetäubungen, so dass die Tiere einem grausamen Ende entgegen sehen müssen.

Bis zu neun Prozent der Rinder würden nicht richtig betäubt, bei Schweinen belaufe sich die „Fehlbetäubungsrate“ bei von Hand bedienten, elektrischen Anlagen auf bis zu zwölf Prozent. Demnach würden auf einem Schlachthof bis zu 750 Schweine pro Stunde betäubt, fünf Sekunden blieben dann für die fachgerechte Tötung. Bei Rindern seien es 80 Tiere pro Stunde und 45 Sekunden für die Tötung. (Zum Artikel von web.de)

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz fordert ein Ende des Schlachtens im Akkord, denn die unausweichliche Gewaltanwendung beim Tötungsvorgang muss – soweit überhaupt möglich – stressarm erfolgen! Wir fordern die Regierung auf, sich dafür einzusetzen, dass industrielle Mästen und Schlachten von warmblütigen Tieren zu verbieten; Tierquälereien in der Massentierhaltung sowie Zuwiderhandlungen gegen die gesetzliche Betäubungspflicht müssen vom Gesetzgeber hart bestraft werden!

Hier können Sie einen Bericht zu Deutschlands größtem Schweine-Schlachtbetrieb „Tönnies“ ansehen: (www.zdf.de/ZDFmediathek)

Ein paar Zahlen und Fakten zum Schlachtunternehmen in Stichpunkten:

– rund um die Uhr werden Schweine zum Schlachten angeliefert
– in mehreren Schichten, 6 Tage die Woche, wird im Akkord geschlachtet
– Fleisch ist hier ein Massenprodukt
– jährlich verarbeitet die Firma 15 Millionen Schweine
– die Hälfte der Fleischproduktion geht ins Ausland, weil billiges deutsche Schweinefleisch gefragt ist, auch Aldi und Lidl wird beliefert
– Nasen und Füße der Schweine gehen in den Export nach Asien, weil sie dort eine Delikatesse sind
– 7600 Beschäftige arbeiten im Konzern
– produziert wird mit Billigarbeitern, Zerleger erhält rund 7,00 Euro Stundenlohn…

Hier können Sie einen Beitrag zu den Fehlbetäubungen bei der Schlachtung aus den Tagesthemen vom 29.03.10 sehen: (www.youtube.com)

Fleisch – Ein Schlachter berichtet

Warum wollen sogar die, die gerne Fleisch essen, lieber nicht so genau wissen, wie ihr Steak auf den Teller kommt? Zu Besuch bei einem Mann, der seit 50 Jahren schlachtet. (Hier lesen…)