Ursula Heinen (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Heinen-800.jpg)

Schlechter Einstand für neue NRW-Umweltministerin

Pressemitteilung des LV NRW / 18.06.2018

Das Genossenschaftsunternehmen Westfleisch, neben Tönnies Deutschlands führendes Unternehmen in der Schlacht-, Zerlege- und Fleischindustrie, strebt eine Erweiterung in Oer-Erkenschwick an.

Der Konzern will die wöchentliche Schlachtkapazität auf 100.000 Schweine verdoppeln und stößt mit diesen Plänen auf massiven Widerstand der Bürger aus dem Kreis Recklinghausen, die vor allem eine erhöhte Belastung durch Lärm und Gestank, aber auch eine verstärkte Umweltbeeinträchtigung befürchten.

In einem ersten Interview nach ihrer Amtseinführung äußert sich die neue NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser, die die zurückgetretene Ministerin Schulze Föcking ersetzt, zu der geplanten Erweiterung. Man dürfe beim Betrachten der Zahlen nicht aus den Augen verlieren, dass in NRW 18 Millionen Menschen, deutschlandweit 80 Millionen Menschen ernährt werden wollten. Man müsse die Interessen des Tierschutzes und der Ernährung der Bevölkerung zusammenfügen. Die konventionelle Tierhaltung sei somit unverzichtbar.

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz / Tierschutzpartei NRW zeigt sich über die neu amtierende Umweltministerin bereits jetzt empört.

„Der Tierschutz in NRW scheint mit Frau Heinen-Esser vom Regen in die Traufe zu kommen. Zwar unterhält die Ministerin im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin keinen eigenen Familien-Mastbetrieb, steht aber ebenfalls der Agrarwirtschaft und der Jägerschaft näher, als dem Umwelt- und Tierschutz. Bereits ihre Aussage zur Westfleischerweiterung zeigt, dass der Bürger mit irreführenden Argumenten getäuscht werden soll, denn es ist kaum davon auszugehen, dass Frau Heinen-Esser nicht bekannt ist, dass rund 40% der Produktionen des Unternehmens für den Export vorgesehen sind. Deutschland überschwemmt die weltweiten Märkte mit Fleisch aus tierquälerischer Intensivhaltung, der Export ist auf Rekordnievau und durch die Einführung der amerikanischen Strafzölle erschließen sich derzeit neue Märkte, wie beispielsweise Mexiko. Dorthin hat Schlachtriese Tönnies eben die ersten 27 Tonnen Schweinefleisch exportiert. Diese Fakten dürfte Frau Heinen-Esser als ehemalige parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz kennen. Die Notwendigkeit der Erhöhung der Schlachtzahlen zur Ernährung der deutschen Bevölkerung ist somit eine Lüge, die Konzerne bauen den Exportsektor aus, das Ziel ist die Profitmaximierung – auf Kosten von Umwelt- und Tierschutz und auf dem Rücken der Bürger! Ein schlechter Einstand für die Ministerin“ urteilt Sandra Lück, Landesvorsitzende NRW.

Kontakt:

Sandra Lück
sandra-lueck@tierschutzpartei.de