Schutz der Meere im politischen Wahlgerangel Nebensache – Wir dürfen nicht mit der Welt und ihren Bewohnern umgehen, als gäbe es einen „Plan(eten) B“ (Vorsitzende des LV Hamburg, Bettina Jung)

In der Nord- und Ostsee sind Schweinswale – die einzige Walart in unseren Gewässern – beheimatet. Sie stehen in Europa unter Naturschutz, bringen ihre Jungen in Küstennähe zur Welt und ziehen sie auch dort auf. Schweinswale kommen nach etwa 100 Jahren wieder regelmäßig in den großen norddeutschen Flüssen Ems, Jade, Weser und Elbe vor. Aber durch menschliche Eingriffe in ihren Lebensraum sind diese Tiere immer noch gefährdet! Gemäß der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union mussten die EU-Mitgliedsstaaten Schutzgebiete einrichten. Doch obwohl die Regierung vor 6 Jahren 30 Prozent der deutschen Nord- und Ostsee als Schutzgebiete ausgewiesen hat, ist die Fischerei mit Stellnetzen, in denen Tausende von Schweinswalen jedes Jahr verenden, dort immer noch erlaubt.

Auch durch den geplanten Ausbau von Windkraftanlagen im Meer, die Verbreiterung der Schifffahrtswege, militärische Aktivitäten wie Munitionssprengungen und Übungen mit SONAR – Technologie ist die Schweinswal-Population im Öko- System Nordsee und Ostsee bedroht. Das Wattenmeer ist UNESCO-Weltkulturerbe – sein Schutz sollte auf der politischen Agenda stehen! Bundesministerin Aigner hat viele Jahre ungenutzt gelassen und muss ohne weitere Verzögerung etwas für den Walschutz unternehmen, denn die Frist für Deutschland, sich auf konkrete Schutzmaßnahmen zu einigen und diese umzusetzen, endet im November 2013. Danach droht ein EU-Vertragsverletzungsverfahren.

Der Bundesvorstand der Partei Mensch Umwelt Tierschutz fordert die Bundesregierung eindringlich auf, sich endlich des Schutzes dieser einzigartigen Tierart anzunehmen!