„Seid Mensch.“
Das war Margot Friedländers wichtigste Nachricht an uns.
In der selben Woche, in der der Verfassungsschutz eine neue Einstufung der AfD veröffentlicht, die Befreiung vom Nationalsozialismus 80 Jahre alt wird, verlieren wir nun eine der letzten Zeitzeuginnen, eine Aktivistin und Heldin.
Geboren am 5. November 1921 in eine jüdische Familie, war Margot Friedländer die einzige Überlebende ihrer Familie, nachdem unter anderem ihre Mutter und ihr Bruder im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurden.
Nach mehr als sechs Jahrzehnten im Exil kehrte sie im Alter von 88 Jahren in ihre Heimat Berlin zurück und war bis zu ihrem Tod eine der prägnantesten Stimmen für Toleranz, Gerechtigkeit und Menschlichkeit.
Wir trauern in tiefer Dankbarkeit um eine außergewöhnliche Frau, die ihr Leben dem Erinnern und einer Zukunft in Frieden gewidmet hat. Ihre Stimme ist nun mit 103 Jahren verstummt, doch ihr Vermächtnis wird bleiben – als Aufforderung, niemals zu schweigen, wenn Menschenrechte in Gefahr sind.
„Ich kenne keinen Hass“, sagte sie.
Auf dass ihre Worte nie verstummen werden!
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Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Margot_Friedl%C3%A4nder_at_International_Holocaust_Remembrance_Day_2022.jpg
Bildlizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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