Stadttauben sind verwilderte Haustiere – ehrenamtliche Hilfe ist wichtig!

In unseren Innenstädten leben viele Stadttauben. Sie werden immer wieder als „Ratten der Lüfte“ bezeichnet. Diese Aussage ist schon allein deshalb falsch, weil Ratten sehr intelligente und soziale Tiere sind und nicht zum Schimpfwort taugen. Stadttauben sind ebenfalls sehr soziale Tiere und dazu elegant obendrein. Sie stammen von der Felsentaube ab und siedeln sich in unseren Innenstädten an, weil sie die Nähe des Menschen gewöhnt sind. Denn sie sind keine Wildtiere, sondern verwilderte Haustiere. Seit Jahrtausenden „nutzt“ der Mensch die Gutmütigkeit und die Fähigkeiten dieser Tiere für seine Zwecke aus. Sie werden von ihm gehalten und gezüchtet, um sie zu verspeisen oder als Informationsüberbringer. Die vergangenen ca. 100 Jahre werden sie in erster Linie von sogenannten Taubenzüchter:innen als Prestigeobjekt gehalten, um Preise zu gewinnen.

Viele Kommunen in NRW haben ein Fütterungsverbot ausgesprochen. Hausbesitzer:innen bringen sog. Vergrämungsmaßnahmen, wie Spikes oder Drähnte an Häusern an, um die Tiere fernzuhalten. Die Stadttaube hat auch ohne solche Maßnahmen bereits einen schweren Stand. In den Innenstädten sind sie auf den Wohlstandsmüll der Menschen angewiesen, um sich ernähren zu können. Heruntergefallene Pommes oder achtlos entsorgte Brötchenreste. Es wird Zeit, dass die Menschen sich ihrer Verantwortung bewusst werden. Diese Tiere sind nicht zufällig in unseren Innenstädten, sondern weil der Mensch das ursprünglich so wollte. Also muss er sich jetzt auch kümmern, um Tierleid zu verhindern.

Viele Tierschützer:innen sind inzwischen in ganz NRW in Stadttaubenprojekten aktiv. Fast alle ehrenamtlich, ohne Unterstützung öffentlicher Stellen, bzw. zum Teil auch gegen deren Willen. Seien es Einzelpersonen, die ihre Zeit und ihr Engagement auf ihre Kosten einbringen, oder Gruppen, wie z.B. die Taubenhilfe Köln. Sie kümmern sich aufopferungsvoll um verletzte und kranke Stadttauben, versorgen diese und päppeln sie wieder auf. Diese Arbeit verdient Respekt und Unterstützung.

Wir als Landesverband NRW der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) setzen uns deshalb für die Errichtung sogenannter betreuter Taubenhäuser nach dem Augsburger-Modell ein. Dort können die Tiere artgerecht gefüttert und rudimentär gesundheitlich versorgt werden. Durch den Austausch von Gelegeeiern mit Gipseiern erfolgt eine Bestandskontrolle. Dies ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die durch die Kommunen entsprechend zu unterstützen ist, um Tierleid zu verhindern!

https://koelner-taubenhilfe.de/