Städte sollen Tiere nicht länger hungern lassen

Ein Appell an die Städte:

„Sorgt dafür, dass die Tiere, die in der Stadt leben auch lebenswert leben dürfen und können. Laßt sie nicht verhungern, das ist nur grausam.“

Der Status Quo: Ein grausames Fütterungsverbot

Die Auflage des Fütterungsverbotes ist bei den bisherigen Grundlagen in den Städten als ein Aufruf zur unterlassenen Hilfeleistung, zu Tierqual und Tiertötung zu empfinden, wenn die Städte selber nicht zufüttern und auch ansonsten dafür keine Sorge tragen, dass artgerecht gefüttert werden kann.

Höhere Temperaturen der Sommermonate lässt die Behörden der Städte doch ziemlich kalt.
Jahr für Jahr ist es mit steigender Tendenz zu beobachten, daß die städtischen Tiere, insbesondere die Wasservögel und die Tauben, leiden und gar den Hungertod sterben müssen.

Viele Bürger und Genießer unserer Parkanlagen glauben, dass die Stadt selbst die Tiere füttert und es deswegen ein Fütterungsverbot gibt.
Im letzten Jahr erreichten uns dazu etliche Zuschriften, wie das denn nun wäre, denn die Tiere sehen so krank und dünn aus, dass es nicht erträglich ist hinzuschauen.
Auf Anfrage beim Grünamt und Gänsemanagement Düsseldorf bekamen wir dazu keine Auskunft.

Die Stadt füttert nicht zu. Hofft sie auf ein Verhungern der Tiere zur Reduktion?

Eines ist mittlerweise bewiesen: Eine Reduktion der Population durch Abschuss der Gänse bewirkt genau das Gegenteil. Durch das gewaltsame Entreißen der Vögel aus der Gruppe erhöht sich der Drang, die Art zu erhalten.

Futterreduktion sorgt für eine rückläufige Population, eine Erkenntnis aus vielen Beobachtungen.
Lt. dem Gänsemangagement war daraufhin angedacht, eine andere Grassorte zu pflanzen, weniger eiweißreich und nahrhaft. Eine langfristig angedachte Maßnahme, es dadurch sanft zu reduzieren.

Dazu die klassisch bewährte Eierentnahme aus den Nestern.
Ob das Letztere geschieht und in welchem Maß ist nicht bekannt und der beobachteten Population zufolge wird dies scheinbar nur bedingt umgesetzt. Es ist Aufwand, das ist klar.
Früher hat man die Grünflächen gewässert, das spart man sich und bei Hitze ist das Gras nicht mehr vorhanden, flächendeckend. Eine sehr schnelle Futterreduktion, die gravierend ist und nichts von einer sanften Reduktion hat.
Dazu ein allgemeines Fütterungsverbot lässt die Tiere schier weg verhungern. Und das vor Augen von Passanten und Parkbesuchern.

Falsches Füttern ungesund bis tödlich

Falsches Füttern ist allerdings auch fatal und für das Tier ungesund bis hin zum Tode.

Viele Menschen beobachten das Leid der Tiere, möchten helfen und ja sie füttern trotz Verbot, aber dann leider unwisssend oftmals falsch.
Bitte, wenn, dann füttern Sie kein Brot, sondern nur Körner:

  • Dinkel
  • Hafer
  • Weizen
  • Roggen

Desweiteren auch nicht in das Wasser werfen, sondern am Land füttern und darauf achten, daß nichts übrig bleibt. Nur so verunreinigt es das Wasser nicht und sorgt für weiteren Unrat.

Es besteht Handlungsbedarf. Dringend!

Ein Vorschlag:
An Parkanlagen wird es ausgewiesene Fütterstellen geben mit einer Kaufmöglichkeit von artgerechtem Futter zum Selbstkostenpreis. Sei es durch einen Automaten, oder aber einen personenbesetzten Stand, ggf. auf Ehrenamtspauschale. Hierdurch gibt es einen Ansprechpartner mit Informationen und gleichzeitig jemanden der ein Auge auf die Park-/Teichanlage hält.
Wissenwertes vermitteln sollte im Interesse der Stadt sein und desweiteren ist dies für die Touristen sicherlich auch eine positive Geste des Willkommens.

Die Eierentnahme wird „konsequent durchgeführt“, ggf. durch Unterstützung der Tierschützer vor Ort.

Derzeit sind Tierschützer wieder im Einsatz, um Schlimmeres zu verhindern und holen die toten Enten aus dem Wasser, gelegentlich eine, die vielleicht noch durch Maßnahmen zu retten ist und mit viel Liebe und Mühe aufgepeppelt wird. Das wäre eine Aufgabe der Stadt selbst bzw. hierzu Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Doch weit gefehlt, man überlässt es dem Schicksal und den Tierschützern. Die Stadt zieht nur gelegentlich ein totes Tier aus dem Wasser, um die Verseuchung zu reduzieren.

Botulismus – Ursachen und Lösungen

Botulismus ist eine lebensbedrohliche Vergiftung, die von Botulinumtoxin verursacht wird, ein Nervengift der Blaualge, welche sich durch Wärme rasend vermehrt. Das Wasser kippt um, zu wenig Sauerstoffgehalt. Es ist ein weiteres großes Problem der städtischen Gewässer. Oftmals wird auf die Tierfütterung verwiesen als Ursache, womit man das Fütterungsverbot unterstreichen will.
Fütterungsreste von falscher Fütterung sind ein Beschleuniger so wie eine jede andere Verunreinigung durch Organisches.

Die eigentliche Ursache jedoch liegt in den falsch geplanten Teichanlagen, welche in der Regel zu flach sind, sich so zu sehr aufheizen. Dann fehlt der Sauerstoff und Frischwasserzufuhr, was dann gesondert notwendig wäre, damit die Blaualge nicht so massiv gedeiht.
Hier sind Präventivmaßnahmen zu ergreifen:

  • Wasserfontänen
  • Frischwasserzufuhr
  • Wassertiefe

Ein Appell an die Städte:

„Sorgt dafür, dass die Tiere, die in der Stadt leben auch lebenswert leben dürfen und können. Lasst sie nicht verhungern oder vergiften! Beides ist gleich grausam. Sorgt für artgerechte Lebensgrundlagen und ergreift lenkende Maßnahmen, auch bezüglich des Fütterns.“

Enten, die satt sind, liegen lieber an der Sonne, gründeln voraussichtlich weniger und nehmen vermutlich dadurch auch weniger über Muscheln und Kleinschalentieren an Blaualgen auf und verenden nicht in dieser Größenordnung wie letztes Jahr an Botulismus.

Einfach mal anders denken und Lösungen suchen.


Quelle:
derwesten.de