In der Nacht von Samstag, 20.06.2020, auf Sonntag, 21.06., kam es in der Stuttgarter Innenstadt durch mehre Kleingruppen zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen: Dabei wurden mehrere Polizist*innen verletzt, Polizeieinsatzfahrzeuge beschädigt sowie 40 Ladengeschäfte attackiert und geplündert. Es mussten aus ganz Baden-Württemberg Polizeikräfte zur Verstärkung nach Stuttgart beordert werden.
Nach Informationen der Polizei nahm das Geschehen seinen lauf, als ein 17-jähriger Deutscher wegen eines Rauschgiftdeliktes untersucht wurde. Die Einsatzkräfte wurden daraufhin von anderen Personen attackiert. Mehrere Kleingruppen begannen dem Verhalten nachzueifern, sodass die Situation eskalierte.
Wir verurteilen dieses Verhalten der Täter*innen, die gezielt Gewaltakte gegen Polizeibeamte unternahmen und in der Innenstadt randalierten, grundlos Eigentum zerstörten und plünderten. Hinter jedem*jeder Polizist*in steckt auch ein Mensch. Viele von ihnen haben diesen Beruf gewählt, um einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten und diese zu schützen. Die Täter*innen haben sich die Polizei als Feindbild ausgesucht und ihren Hass an ihnen ausgelassen. Wir danken alles Polizist*innen, die gestern im Einsatz waren und dazu beigetragen haben, die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Allerdings wird dieses Ereignis auch von rechten Gruppen bzw. dem rechten Spektrum instrumentalisiert, um Stimmung zu erzeugen. Obwohl die Polizei ganz klar gesagt hat, dass die Taten keinen politischen Hintergrund hatten, äußerte sich der baden-württembergische AfD-Fraktionschef Gögel folgendermaßen zu den Geschehnissen: „Das stinkt ganz gewaltig nach einer unguten Melange aus Migranten und Linksextremen“. Wir finden es mehr als daneben, dass so ein schlimmes Ereignis missbraucht wird, um die rechten Feindbilder zu bestärken. Dies trägt in keinster Weise zum Frieden bei, sondern heizt die Stimmung noch mehr auf.
Quellen: Pressekonferenz der Polizei der Stadt Stuttgart zu den Ausschreitungen
