Die Tierrechtsorganisation SOKO Tierschutz deckt immer wieder „Einzelfälle“ von Tierquälereien in landwirtschaftlichen Betrieben oder in Schlachthöfen auf. Aber was in westfälischen Selm seit offensichtlich 20 Jahren üblich war, ist nur noch als Skandal und Behördenversagen zu deuten.
Es liegen Filmaufnahmen der SOKO Tierschutz vor, auf denen zu erkennen ist, dass in diesem Schlachthof systematisch ohne Betäubung geschlachtet wird. Die Tiere sind grausamsten Quälereien ausgesetzt, müssen stundenlang im Blut stehen, werden mit Elektroschockern traktiert und man hört sie auf den Aufnahmen vor Schmerzen brüllen. Was man auf den Aufnahmen nicht sieht, sind Mitarbeiter des Kreisveterinäramtes Unna. Bei der Größe des Betriebes hätten die aber eigentlich die Einhaltung der geltenden Gesetze überwachen müssen.
Der Kreis Unna hat inzwischen den Schlachthof vorerst geschlossen, so dass dort keine Tiere mehr geschlachtet werden. Es bleibt nur zu hoffen, dass tatsächlich aufgeklärt wird, warum dieses Vorgehen der Schlachthofbetreiber so lange von den Behörden ungeahndet blieb und welche Rolle die Landesministerien hier spielen. Wir als PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ fordern von den Behörden eine komplette Aufklärung der Vorgänge und Konsequenzen. Die Konsequenzen müssen sowohl die beteiligten Behörden betreffen, als auch die gesetzlichen und behördlichen Vorgaben in Schlachtbetrieben. Die wirkungsvollste Verhinderung von Tierquälerei lässt sich durch eine biovegane Landwirtschaft erreichen, welche wir als Tierschutzpartei mit unserer Politik massiv befördern möchten.
Wir verurteilen das Nichtstun der Behörden und der Politik. Seit Jahrzehnten gibt es Aufdeckungsvideos aus den Mastbetrieben, Zuchtanlagen, Transportern und Schlachthöfen – es ändert sich an den Zuständen aber nichts. Die Dimensionen werden sogar immer größer! Der Export wurde angekurbelt und die Marketingmaschen wurden verlogener.
Das letzte Aufdeckungsvideo von SOKO Tierschutz vom Schlachthof Selm wurde weit weniger vonseiten der Medien und der Politik aufgenommen. Die Medien berichten vergleichsweise wenig. Die Politik: macht nichts. Die Behörden: reagierten, aber schauen woanders weiter weg. Die großen Parteien von Koalition und Opposition in Bund und in NRW: machen nichts. Das systematische Versagen der Veterinärämter wird also weiter gehen!
Wir berichten darüber und unsere Mitglieder und Wähler:innen sind empört über diesen Skandal. Unsere Aktiven sind seit vielen Jahren bei allen Demos gegen Tierquälerei und Umweltzerstörung dabei, organisieren Mahnwachen, starten Petitionen. Wir posten und schreiben Pressemitteilungen – Medien und Politik sitzen das strukturelle Problem aber einfach immer weiter aus. Lediglich einige Skandalbetriebe – die ersten Millimeter der Spitze des Eisbergs! – werden geschlossen. Als würden die aufgedeckten Fälle nicht die erschreckende Normalität (!) in der Tierhaltung aufzeigen.
Es liegt in den Händen der schwarz-gelben Landesregierung, diese Zustände zu kontrollieren und dafür zu sorgen, dass so etwas nicht vorkommen kann. Und es liegt in den Händen der Oppositionsparteien im Landtag von NRW, Gesetzesinitiativen für mehr Tierschutz und wirksame Kontrollen einzubringen! Leider ist aber die Opposition von Rot bis Grün in Sachen Tierschutz komplett überfordert und bevorzugt scheinheilige PR-Wahlkampfaktionen!
Wir stehen hinter SOKO Tierschutz und allen anderen Aktivist:innen und wir werden weiterhin Behörden, Politik, Wirtschaft und Verbraucher:innen auffordern, diese Form der Agrarindustrie zu beenden!
