Tag des Fuchses in Bremen

Am 13. November fand in Bremen der erste nationale „Tag des Fuchses“ statt. Ab zehn Uhr konnten sich alle Interessierten im Konsul-Hackfeld-Haus rund um das Thema Fuchs und die Jagd auf ihn informieren. Auch Vertreter*innen der Tierschutzpartei NRW und Niedersachsen waren vor Ort.

In mehreren Pavillons wurden die unterschiedlichsten Themen vorgestellt, darunter auch die berüchtigten Schliefenanlagen und verschiedene Formen der Fallenjagd. In zahlreichen Videos kamen Experten aus dem In- und Ausland zu Wort und erläuterten, warum die Fuchsjagd tierschutzwidrig ist und es eines Verbotes bedarf.

Sehr ausführlich wurde die Begründung der Umweltministerin aus Luxemburg über ihr Verbot der Fuchsjagd seit 2015 dargelegt. Sie sehen die Jägerschaft in der Pflicht ihre Jagd auf Tiere wissenschaftlich zu rechtfertigen. Und unter dieser genauen Untersuchung und Abwägung aller Argumente für eine Fuchsjagd hält wissenschaftlich kein Argument stand. Allein die Tatsache dass Fuchsjagd Spaß macht oder aus Tradition stattfinden darf, reicht hier nicht aus. Auch fällt die Nutzung des Fleisches beim Fuchs weg.

Ebenso der Artenschutz greift hier nicht, denn der Fuchs ist seit Millionen von Jahren hier heimisch. Wildschäden sind ebenfalls nicht relevant, im Gegenteil ist der Fuchs eher ein Nützling. Denn er vertilgt ca. 15 Mäuse pro Nacht. Das Stehlen von Haustieren z. B. Hühnern sollte kein Thema sein. Da sehen wir die Tierhalter in der Pflicht ihr Tiere angemessen zu schützen, sodass ein friedliches Miteinander möglich ist. Dann wären da noch die Krankheiten die ein Fuchs möglicherweise übertragen könnte. Zur Tollwut gibt es zu sagen, dass sie seit 20 ausgerottet ist und zwar nicht durch die Jagd sondern durch eine großflächige Impfaktion. Auch erhöht sich die Erkrankung an Räude und Staupe eher durch erhöhten Jagddruck. Gleichzeitig werden auch hierdurch die Tiere weiter in die Städte gedrängt, also näher an den Menschen. Beim Fuchsbandwurm verhält es sich ähnlich, durch einen hohen Jagddruck erhöht sich die Anzahl der infizierten Füchse, da Jungfüchse anfälliger dafür sind als ihre Elterntiere. All diese Tatsachen sind mehrfach wissenschaftlich belegt und führen hoffentlich bald dazu die verantwortlichen Politiker auch bei uns die Fuchsjagd abzuschaffen.

Sehr erfolgreich vermittelte der Aktionstag allen Besucher*innen wichtige Informationen zum Fuchs. Als „Gesundheitspolizei“ hat er große Bedeutung für ein intaktes Ökosystem. Von der Jägerschaft wird er hingegen als Schädling, insbesondere Bedrohung für das Niederwild, verunglimpft. So rechtfertigt man den Abschuss von beinahe einer halben Million Füchse jährlich. Tatsache ist jedoch der fehlende Lebensraum für unser Niederwild und nicht der Fuchs. Weiter konnten, die den Fuchstag ausrichtenden Bürgerinitiativen überzeugend darlegen, dass diese Massenmorde absolut nicht zu rechtfertigen sind.

Abgeschlossen wurde der Tag mit einer spannenden Podiumsdiskussion. Obwohl sich die Teilnehmer*innen einig darüber waren, dass der Schutz des Fuchses ein wichtiges Anliegen ist, brachten alle ihre eigenen Blickwinkel auf die Problematik mit. So ergaben sich vielfältige Gesprächsthemen, die auch nach Abschluss der Veranstaltung um 17 Uhr noch für Gesprächsstoff sorgten. Großen Anklang fand die Auflockerung des Programms durch die Folk- und Rockband „Ayrgathán“, die sogar eine eigens für den Fuchs komponierte Hymne spielte. Der eine oder die andere dürfte an diesem Abend noch in Feierlaune gekommen sein.