Tierheim-Überfall in Rumänien

Am Freitag, den 21. März brachen Hundefänger der ASPA (Veterinär-Aufsichts­behörde der Stadt Bukarest) in ein Tierheim des 6. Bezirks von Bukarest sowie in die dem Tierheim angegliederte Tierklinik ein und entwendeten 68 Tiere. (In manchen Berichten ist von 75 und auch von 90 Hunden die Rede). 18 Tiere gehörten der Tierschutz­organisation „4 Pfoten“. Polizeibeamte verhinderten, dass Mitarbeiter des Tierheims und der Klinik schützend eingreifen konnten. Die Hunde wurden von den Hundefängern mit erheblicher Gewalt in Käfige verfrachtet, einige wurden dabei schwer verletzt, acht Hunde starben.

Die Tierschutzorganisation „4 Pfoten“ besass mit dem Bürgermeisteramt des Bukarester Stadtteils 6 einen laufenden Vertrag, der vorsah, dass „4 Pfoten“ die Versorgung, die Entwurmungen, Sterilisationen und das Mikrochippen der dort untergebachten Hunde auf eigene Kosten vornehmen und dafür auch die angegliederte städtische Tierklinik benutzen darf. In den vergangenen zwei Jahren hat „4 Pfoten“ über 3000 Tiere behandelt; viele konnten an Hundefreunde im In- und Ausland vermittelt werden. Der Vertrag sollte zum 17. April diesen Jahres auslaufen. Mit Post vom 25.03. wurde er einseitig gekündigt; demzufolge war er jedoch am 21. März noch in Kraft, sodass neben der ungeheuren Grausamkeit, mit der die Hundefänger der ASPA vorgingen, die Aktion absolut illegal war.

Der medialen Aufmerksamkeit, auch der rumänischen Presse, die zum ersten Mal über die mafiösen Machenschaften der ASPA berichtete, sowie den Protesten vor Ort und europaweit ist es zu verdanken, dass am 24. März 17 Hunde der Organisation „4Pfoten“ zurückgegeben wurden. Acht Hunde, die sich in der Tierklinik befanden wegen kurz zuvor durchgeführter Kastrationen konnten ihren Besitzern übergeben werden. Ein Hund wird vermisst. Die restlichen neun Hunde wurden in das Partnertierheim von „4 Pfoten“ nach Speranta gebracht. Während des 3-tägigen Diebstahls befanden sich die Hunde im städtischen Tierheim in Bragadiru, das auf einem Gefängnisgelände untergebracht ist und von Gefängniswärtern betreut wird. Berichten zufolge kamen die Hunde von „4 Pfoten“ in erheblich traumatisiertem Zustand zurück. Wie es den anderen gestohlenen Hunden geht ist nicht bekannt. Leider muss man jedoch vom Schlimmsten ausgehen.

Barbara Nauheimer
Bundesvorsitzende

Protest!

Hier gemeinsam mit VIER PFOTEN den rumänischen Ministerpräsidenten Victor Ponta auffordern, das Tötungsgesetz von rumänischen Straßenhunden außer Kraft zu setzen! (Protest hier unterschreiben)