Tiermisshandlung vor laufender Kamera!

„Hau mal richtig drauf!“
Dieser und ähnliche Sätze sind im Pferde„sport“ keine Seltenheit. Der aktuellste Fall solcher Misshandlung fand gestern live vor laufender Kamera bei den olympischen Spielen in Tokio statt. Viele von euch haben die Aufnahmen sicher schon gesehen, für alle anderen verlinken wir das Video aber nochmal.

Was ist passiert?:
Im modernen Fünfkampf sollte die deutsche Goldfavoritin Annika Schleu in der Disziplin Springreiten mit dem ihr zugelosten Pferd „Saint Boy“ antreten. Was niemanden interessierte: Saint Boy verweigerte schon früher, die von ihm geforderten Bewegungen auszuführen. So auch diesmal – und zwar besonders konsequent. Er blieb stehen, lief rückwärts, tat nicht, wozu man ihn zwingen wollte. Unvorstellbar, wie sehr er unter seinem lebenslangen Training, dem Transport- und Veranstaltungsstress und diesem „Sport“ schon gelitten haben muss. Mit permanenten Schlägen und Sporenstößen in die Flanken wurde er so lange malträtiert, bis er nachgab und lostrabte, sein Wille schien erneut gebrochen. Doch dann verweigerte er Sprünge und verriss die Hürden, bis die unter Tränen immer wieder auf ihn einschlagende Reiterin endlich aufgeben MUSSTE.
Inzwischen wurde die Bundestrainerin Kim Raisner, die mit ihren permanenten Anweisungen, das Pferd weiter zu misshandeln, das Leid auf dem Sprungplatz mitverursachte, zum Glück aus dem Turnier genommen. Wir hoffen sehr, dass diese Person nie wieder einen solchen Trainingsposten erhält.
Aber solche Qual ist leider nicht die Ausnahme, sondern die Regel im Pferdesport, das Problem ist struktureller Natur: Die Tiere werden psychisch und körperlich zu Höchstleistungen gezwungen, wenn nötig mit Gewalt. Bis ihr Wille bricht und sie artwidrige, unnatürliche Bewegungen ausführen und Situationen ertragen, die ihnen massiven Stress bereiten. Zudem birgt der „Sport“ ein unglaublich hohes Verletzungsrisiko, in dessen Folge die Tiere oft getötet werden, weil sie ihren Zweck, menschlichen Ehrgeiz zu befriedigen und für Unterhaltung zu sorgen, nicht mehr erfüllen. Wir bestreiten nicht, dass es viele tierliebe, auch Profi-Reiter:innen gibt, die ihr Pferd eigentlich unfassbar lieben. Man denke nur an Julia Krajewski, die sofort nach dem Gewinn der Goldmedaille ihrem Tier emotional dankte, es stets so gut behandelt, wie sie kann. Aber mögen solche Profi-Reiter:innen auch Pferde lieben, sind sie dennoch schlichtweg zu einer falschen Entscheidung gelangt, ein Lebewesen gegen seinen Willen solchem Stress und solchen Belastungen auszusetzen. Punkt.
PFERDE SIND KEINE SPORTGERÄTE!
Wir fordern das olympische Komitee auf, Pferdesportarten von der Liste der olympischen Disziplinen zu streichen und sich nicht länger an diesen Tierschutzverstößen zu beteiligen und daran zu bereichern. Außerdem fordern wir ein Verbot von Langstreckentransporten zu Turnier- und Zuchtzwecken sowie mittelfristig ein Ende des professionellen Pferdesports allgemein! Gegen Schleu, noch mehr aber gegen Raisner sollten die Möglichkeiten einer Strafanzeige geprüft werden.