Fotoquelle: AnimalEquality

Tierquälerei in Schlachthöfen – das System ist das Problem

Pressemitteilung / 09.12.2016

Nach aktuellen Medienberichten der Süddeutschen Zeitung und des Bayerischen Rundfunks werden Schweine bei der Schlachtung in einigen bayerischen Schlachthöfen häufig nicht ausreichend betäubt, sodass sie den tödlichen Schnitt in die Halsschlagader bei Bewusstsein erleben.

Schon zuvor hatte eine Untersuchung im Rahmen einer Doktorarbeit ergeben, dass bayerische Schlachtbetriebe vielfach gegen gesetzliche Vorgaben verstoßen. Bei jedem vierten elektrisch betäubten Tier komme es zu Problemen. Die damalige Aussage der bayerischen Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf (CSU), dass die Mängel „umgehend abgestellt“ worden seien, erweist sich durch die neuen Enthüllungen als unwahr.

Dr. Heidi Stümges, Tierärztin und Bundesvorstandsmitglied der PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ (Tierschutzpartei), dazu: „Ein solcher Umgang mit fühlenden Wesen ist nicht hinnehmbar. Diese gravierenden Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sind keine Einzelfälle, kein menschliches Versagen, sondern das Resultat erbarmungsloser, maschineller Abfertigung der ‚Ware Tier‘ in Massentierhaltung und Akkordschlachtung. Um dies zu ändern, muss die Politik umdenken.“

Die PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ (Tierschutzpartei) fordert mittels strengerer Kontrollen eine sofortige Unterbindung des betäubungslosen Akkordschlachtens, welches nicht nur in Bayern, sondern bundesweit in unfassbar vielen Fällen auftritt. Bereits 2012 wies eine Studie hier auf eine Fehlbetäubungsrate von ca. 10 % hin1, was etwa 200 000 Schweinen pro Tag allein in Deutschland entspricht. Doch selbst wenn es nur 1% wäre, wären es immerhin 20 000 Tiere pro Tag. Die Tierschutzpartei fordert ebenso, Anreize für eine pflanzliche Ernährung zu schaffen, denn jeder Verbraucher kann durch den Verzicht auf Fleisch zu einer Verbesserung der Zustände beitragen.

Dr. Jessica Frank

Pressekontakt:

Thomas Schwarz
Pressesprecher
Partei Mensch Umwelt Tierschutz
Telefon: 02131 / 7398300 oder 02131 / 7398430
E-Mail: thomas-schwarz (at) tierschutzpartei.de

1Tierschutzbund: „Systemimmanente Probleme beim Schlachten“, S. 3 unten