Tierschutzpartei fragt: “Geht es auch ohne Feuerwerk?”

Pressemitteilung LV Hamburg

Silvester, Hafengeburtstag, Frühlingsdom, Sommerdom, Winterdom, Cruise Days, Alstervergnügen, Kirschblütenfest, Chinesisches Neujahrsfest, Discomove, Wedeler Hafenfest, Bergedorfer Stadtfest, Pyro-Games, Saseler Heimatfest…

Weit mehr als 30 mal im Jahr “knallt es” in Hamburg – und zwar im großen Stil. Vom privaten Feuerwerk zu Silvester, Fußballsiege der Nationalmannschaft oder des HSV (kommt selten genug vor) etc. mal ganz abgesehen.

Immer häufiger stellt ein Feuerwerk das angeblich “besondere Highlight” einer Veranstaltung dar. Die Tierschutzpartei fragt: “Muss das sein!?”

Am vergangenen Wochenende pilgerten beinahe 100.000 Menschen in den Hamburger Stadtpark. Die Rolling Stones riefen und zehntausende Menschen folgten (82.000 zahlende und ca. 15.000 Zaungäste). Eine extreme Belastungsprobe für die Flora und Fauna des 148 Hektar großen öffentlichen Parks im Stadtteil Winterhude. Doch es kam noch schlimmer. Als würde der Ansturm von mehr als 97.000 Besucher in die grüne Lunge der Stadt nicht reichen, gab es zum Abschluss des Konzerts auch noch ein völlig überflüssiges Feuerwerk…

Laut dem “Wegweiser durch den Hamburger Stadtpark.” (Druck Gebr. Sülter, Hamburg) beheimaten die Gehölze, Gebüsche und Uferböschungen des Stadtparks eine Vielzahl heimischer und zugewanderter Tier- und Pflanzenarten. Besonderheiten der 110 beobachteten Vogelarten sind Habicht, Sperber, Waldohreule, Waldlaubsänger, Sommergoldhähnchen und Haubenmeise. Im Stadtpark leben unzählige Füchse, Igel, Fledermäuse und andere Wildtiere.

Für die Tierwelt stellt ein Feuerwerk immer eine Bedrohung von Leib und Leben dar. Regelmäßig werden nach einem Feuerwerk Hunde und Katzen als verloren gemeldet, weil sie in Panik ausrissen. Aber die lauten und hellen Knalleffekte versetzen natürlich nicht nur Haustiere in Angst und Panik, auch für Wildtiere sind die pyrotechnischen “Highlights” oft lebensbedrohlich. In einer Stellungnahme der Tierrechtsorganisation PETA heißt es dazu: “Wildtiere reagieren besonders empfindlich auf potenzielle Gefahren, denn in der Natur müssen sie ihr Überleben tagtäglich durch Achtsamkeit, Flucht oder Verteidigung sichern. Gerade im Winter müssen unsere heimischen Wildtiere gut mit ihren Kräften haushalten, da sie nur begrenzte Energie- und Nahrungsreserven zur Verfügung haben. Ein hoher Energieverlust durch Störungen oder panisches Flüchten kann lebensbedrohliche Folgen haben. Für die Vögel wird der Himmel vor allem in den Städten zum Inferno. Unter Schock flüchten die Tiere in für sie teilweise ungewöhnliche Höhen, was mit einem großen Energieverlust einhergeht. Rauchschwaden und die hellen Leuchtraketen können zu Desorientierung bei den Vögeln führen, ihnen die Sicht nehmen und sie blenden, sodass sie Hindernissen nicht mehr rechtzeitig ausweichen können.” Wer ein Herz für Tiere hat, sollte deshalb möglichst ohne Raketen und Knallkörper feiern!

Der Spitzenkandidat und Landesvorsitzende der Tierschutzpartei in Hamburg, Jan Zobel, stellt dazu fest: “Für die Tiere ist jedes Feuerwerk ein Alptraum. Knallende Böller, pfeifende Raketen und die hellen Blitze versetzen die gesamte Tierwelt in Todesangst. Abgesehen von den hohen Kosten und den Schaden für die Umwelt durch die Luftverschmutzung, ist es für die Tierschutzpartei überhaupt nicht verständlich, warum mittlerweile jede größere Veranstaltung in Hamburg in einem Feuerwerk münden muss.

Auch wenn die Rolling Stones mittlerweile zusammen 293 Jahre alt sind, stellt sich die Frage, ob nicht die Musik der Höhepunkt des Abends sein sollte und ob es wirklich ein Finale aus Flammen, Explosionen und Rauch bedarf, um die Zuschauer in Extase zu versetzen. Ähnliches gilt auch beispielsweise für die Cruise Days, wo es doch die imposanten Schiffe sind, die im Mittelpunkt stehen sollten und nicht ein zehntausende Euro teures Spektakel aus Schall und Rauch.

Die Tierschutzpartei tritt am 24. September zur Bundestagswahl an. Mit guten Argumenten und eindringlichen Appellen an die Veranstalter möchte die Partei dem inflationären Einsatz von Feuerwerk auf Veranstaltungen entgegenwirken. Spätestens im Jahre 2020 zur nächsten Bürgerschaftswahl wird dieses Thema wieder von der Tierschutzpartei auf die politische Agenda der Hansestadt gesetzt. “Wir setzen natürlich auf Argumente statt Verbote, notfalls wäre aber zu prüfen, wie sich unnötige und bedrohliche Feuerwerke politisch verhindern lassen.” so Jan Zobel.

Pressemitteilung / Landesverband Hamburg / Tierschutzpartei
Verantwortlich: Jan Zobel
Talstraße 16 – Haus 3,
20359 Hamburg – St.Pauli
Tel: (040) 278 071 30

Erschienen im Hamburger Wochenblatt.