Tierschutzpartei Hamburg beteiligt sich an der Kampagne zum Verzicht auf die sog. Martinsgans

Die allgegenwärtige und zu Dumpingpreisen angebotene Mastgans, erhältlich in jedem Discounter, ist seit Anfang Oktober und besonders jetzt zu St. Martin im gesamten Bundesgebiet ein großes und für viele nicht wegzudenkendes Thema. Dabei machen sich die wenigsten Konsumenten Gedanken, abgesehen vom Ladenverkaufspreis des toten Tieres im Kühlregal, über den wahren Preis.

Damit die Gänse in möglichst kurzer Zeit viel Gewicht zulegen, pfercht man sie in großer Zahl auf engstem Raum zusammen. Kunstlicht und Betonboden sind nur zwei Beispiele der meisten Haltungsbedingungen.

Wirtschaftliche Interessen stehen bei der Haltung von Geflügel im Vordergrund. Das Resultat dieser traurigen Preispolitik ist beispielsweise die Geflügelpest, welche durch die Massentierhaltung erst entsteht und unter der wiederum die Tiere leiden und dafür bezahlen müssen. In allen EU-Ländern, welche auf die Geflügel- und insbesondere auf die Gänsemast ausgelegt sind, werden die Bedürfnisse der Tiere nahezu vollständig missachtet.

Der Großteil der Gänse und Enten liefert außerdem, quasi ganz nebenbei, die begehrte Stopfleber. Die Produktion dieser zweifelhaften Delikatesse stellt für die Gänse ein lebenslanges Martyrium dar. Mehrmals täglich wird den Tieren hierbei ein etwa 50 Zentimeter langes Metallrohr durch den Hals eingeführt, welches bis in den Magen reicht und dadurch der Futterbrei eingeleitet wird. Beim Stopfen selbst erleiden die Gänse schwerste Verletzungen der Speiseröhre. Die Hälse mancher Gänse sind dermaßen stark verletzt, dass sich Löcher bilden, durch die das Wasser, welches die Tiere trinken, nach dem Schlucken herausläuft. Wird die Menge des Futterbreis zu hoch dosiert, platzen den Tieren die Mägen. Unter starken Schmerzen sterben die Vögel – geholfen wird ihnen nicht, da sich dies wirtschaftlich nicht tragen würde.

Eine weitere und willkommene Einnahmequelle sind die Daunen und Federn der Tiere. Bis zu viermal in ihrem kurzen Leben werden die Tiere ohne Betäubung gerupft. Dabei werden ihnen sämtliche Federn, ausgenommen an den Flügeln, mit hoher Kraftanstrengung und Gewalt herausgerissen. Oft erleiden die Tiere davon einen so erheblichen Schock, dass sie sterben. Die Tiere, welche diesen Prozess überleben, werden ebenso oft schwer verletzt. Sobald die Federn wieder nachgewachsen sind, wird erneut gerupft. Das Leben der Tiere ist eine nicht endende Qual.

Wir von der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) haben dazu einen Aufruf in mehreren Zeitungen, unter anderem in der Pforzheimer- und der Badischen Zeitung als auch der Heilbronner Stimme und dem Hamburger & Elbe Wochenblatt geschaltet.

Mit unserer Anzeige möchten wir die Bevölkerung vor allem über die tragischen Umstände der Gänse informieren und zudem dazu auffordern, auf Gänsebraten zu verzichten.

Patricia Kopietz / Beisitzerin im BuVo